Alle, die in Schönheit gehn,
werden in Schönheit auferstehn.

Rainer Maria Rilke

Wohin können wir denn sterben,
wenn nicht in immer höheres Leben hinein?

Christian Morgenstern

Mit den Flügeln der Zeit
fliegt die Traurigkeit davon.

Jean de La Fontaine

Man lebt zweimal:
das erste Mal in der Wirklichkeit,
das zweite Mal in der Erinnerung.

Honoré de Balzac

Alles, was schön ist, bleibt auch schön, auch wenn es welkt.
Und unsere Liebe bleibt Liebe, auch wenn wir sterben.

Maxim Gorki

Nicht das Zeitliche, sondern das Ewige
bestimmt die Würde des Menschen.

Jean Paul

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ZUVERSICHT ÜBEN

Wenn wir morgens die Zeitung lesen, kann das schon ziemlich deprimierend sein. Die weltpolitische Lage ist angespannt – Kriege und Ungerechtigkeiten, Hunger, Not, Extremwetterlagen mit Waldbränden oder Überschwemmungen dominieren in den Nachrichten. Hinzu kommen eigene Ängste und Sorgen, in vielen Fällen auch daraus resultierend.

Es ist wichtig, dass wir die Augen nicht verschließen und uns diesen Themen stellen. Nur so können Engagement und Zivilcourage erwachsen. Wir Menschen müssen uns engagieren, um unsere Zukunft positiv zu gestalten. Aktiv zu werden, kann Mut und Hoffnung machen.

Aber auch, wenn die Medien nur spärlich darüber berichten: Es gibt ebenso täglich viele gute Nachrichten. Einige Nachrichtensender haben eigens dafür eine Sparte erstellt, sogenannte „daily good news“. Wenn man dann erfährt, dass die Kindersterblichkeit in den letzten 30 Jahren weltweit um mehr als 50 Prozent gesunken ist oder dass Australien sein Meeresschutzgebiet kürzlich vervierfacht hat, dann stimmt uns das wieder zuversichtlicher.

Übrigens: In dem Wort „Zuversicht“ steckt das Verb „sehen“. Wenn wir eine andere Sichtweise einnehmen, dann passiert eine erstaunliche Veränderung in unserem Kopf. Wir lenken unsere Aufmerksamkeit auf die guten Dinge oder auf Umstände, die wir aktiv positiv verändern können.

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GOLDENER HERBST

Tag für Tag schreitet das Jahr fort, der Sommer 2024 ist nur noch Erinnerung, der Herbst hat begonnen. Mit dem – hoffentlich – goldenen Oktober nahen nun Wochen, in denen wir es uns gemütlich machen. Mit dem Fortschritt des Jahres vergehen auch unwiederbringliche Tage des Lebens. Und so wie der Herbst des Kalenderjahrs beginnt, ist irgendwann auch der Sommer unseres Lebens vorüber.

Dann werden Seniorinnen und Senioren wohlmeinend als „Best Ager“ oder „Golden Generation“ bezeichnet. Das sind schöne Begriffe, die widerspiegeln sollen, dass auch Menschen jenseits der 60 oder 70 eigentlich noch in der Blüte ihres Lebens stehen. Aber häufig bilden diese Bezeichnungen doch nicht die Lebenswirklichkeit ab.

Der Herbst des Lebens wird dank besserer medizinischer Versorgung und grundsätzlich gesünderer Lebensweise immer länger – und das ist auch gut so. In der Natur der Dinge liegt aber auch, dass sich an den Herbst die kalte Jahreszeit und irgendwann das Jahresende anschließen. Im Jahreslauf ziehen wir Winterreifen auf, machen die Gräber unserer Lieben frostfest, schmücken das Haus für den Advent und beginnen, die Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Kurzum: Wir genießen den Herbst und nutzen ihn, um uns für den Winter vorzubereiten, selbst wenn wir uns eigentlich noch gar nicht winterlich fühlen.

Den Herbst des Lebens können wir ebenso vorausschauend nutzen, denn es gibt viele Planungen, die sich schon frühzeitig lohnen. Was andere später einmal von uns erhalten sollen, steht in einem Testament und dem Organspendeausweis. Welche therapeutischen Maßnahmen in Anspruch genommen werden sollen, können wir in der Patientenverfügung dokumentieren. Und wer für uns entscheiden soll, wenn wir es selbst nicht mehr können, lässt sich in einer Generalvollmacht festhalten. Bei diesen Verfügungen sollten Sie auf die Unterstützung von Fachleuten bauen, beispielsweise von Rechtsanwälten oder Hausärzten. Und so, wie es den Stress aus der Vorweihnachtszeit nimmt, alle Geschenke früh besorgt zu haben, können Sie sich nach diesen Schritten zurücklehnen und den Herbst genießen!

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ENDE UND NEUANFANG

Es ist verrückt, alle Rosen zu hassen,
weil dich eine gestochen hat,
oder auf alle Träume zu verzichten,
nur weil einer sich nicht erfüllt hat.

Es ist verrückt, alle Freunde zu verurteilen,
nur weil einer dich verraten hat.
Nicht mehr an die Liebe zu glauben,
nur weil eine Liebe untreu war,
alle Chancen auf Glück wegzuwerfen,
nur weil etwas in die falsche Richtung gelaufen ist.

Es wird immer eine andere Gelegenheit geben,
einen anderen Freund,
eine andere Liebe,
eine andere Chance.

Für jedes Ende gibt es immer einen Neuanfang.

(aus „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry)


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NACH DEM URLAUB IST VOR DEM NACHLASS

Die bessere Hälfte vor dem Sonnenuntergang am Strand … oder ein glückliches Foto beim Sundowner in der hippen Beach Bar: Der Urlaub wird im Bild dokumentiert und für die Freunde daheim auf Instagram, TikTok oder Facebook gepostet.

Ganz selbstverständlich nutzen die meisten Menschen Social-Media-Kanäle und andere Webangebote. Aber was ist eigentlich, wenn die Besitzerinnen oder Besitzer dieser Online-Konten versterben?

Der sogenannte „digitale Nachlass“ umfasst vom E-Mail-Account, der Messenger-App oder eben Social-Media-Accounts bis zu Log-ins beim Online-Broker oder Kryptowährung-Wallets eine oft unüberschaubare Anzahl an Konten bei Diensten, die den Hinterbliebenen häufig nicht einmal bekannt sind. Trotzdem wollen sie über die Accounts verfügen können, gerade weil diese – Stichwort: Bitcoin – auch einen hohen finanziellen Wert haben können. Das ist nicht immer einfach.

Unterstützung kommt auch in dieser Hinsicht von den Bestattungsunternehmen, die mit spezialisierten Dienstleistern zusammenarbeiten. Sie helfen bei der Durchsicht von Dokumenten der Verstorbenen und greifen mit viel Erfahrung auf Online-Recherchemöglichkeiten zurück. Nach der Identifizierung der Konten unterstützen diese Profis die Hinterbliebenen auch dabei, Zugriff auf Log-in-Daten und Passwörter zu erhalten, um die Konten entweder selbst weiter zu betreuen oder sie zu löschen.

Es ist ein oftmals aufwendiger Prozess, den digitalen Nachlass eines Verstorbenen zu verwalten. Dabei lässt sich dieses Problem recht leicht vermeiden. Wer bereits zu Lebzeiten Listen seiner Accounts mit Log-in-Namen und Passwörtern anlegt, kann diese verschlüsselt, beispielsweise auf einem USB-Stick, im Safe oder beim Notar deponieren oder das Passwort für den USB-Stick an einem sicheren Ort für die Angehörigen hinterlegen.

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SCHUBLADEN IM KOPF

Schubladen im Kopf

Das Leben ist bunt und die Welt vielschichtig. Gerade zur Urlaubszeit, wenn wir reisen, begegnen wir vielen unterschiedlichen Menschen. Wir erleben andere Länder und Kulturen, fremde Sprachen und Gebräuche. Aber auch im Alltag kommen wir mit den verschiedensten Menschen in Kontakt, ob im Freundeskreis oder im Berufsleben.

So manches Mal liegt es dann nahe, nicht nur Dinge, sondern auch Menschen zu kategorisieren. Aus psychologischer Sicht ein nachvollziehbarer Schritt. Denn dadurch entsteht vermeintlich erst mal wieder Ordnung im eigenen Kopf. Ist doch klar: Alle Holländer haben einen Wohnwagen, Schwaben sind geizig, Beamte arbeiten sowieso nie, Bestatter sind immer traurig, Franzosen sind arrogant, Deutsche haben keinen Humor und alle Programmierer sind Nerds. Immer nach dem Motto: „Schublade auf, Mensch hinein, Schublade zu.“

Aber Vorsicht: Sobald man sich selbst beim „Schubladendenken“ erwischt, lohnt es sich, die Aussage zu überprüfen. Wie viele Franzosen, Bestatter oder Schwaben kenne ich eigentlich? Ist das ein repräsentativer Schnitt? Sage ich manche Dinge vielleicht nur, weil alle das sagen? Und ganz wichtig: Ist das noch eine harmlose Schublade, die mir im Sozialleben beim groben Einsortieren hilft, oder beurteile ich ernsthaft – und meine Meinung hat sich verhärtet? Denn so können aus scherzhaft gemeinten Stereotypen echte Vorurteile entstehen.


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DAS SCHWERE VERSTÄNDLICH MACHEN

Das Schwere verständlich machen

Das Unfassliche zu verstehen, fällt jedem Menschen schwer. Einen Verlust zu verarbeiten, kostet Kraft, belastet die Gefühle und lässt Hinterbliebene häufig sprachlos vor Trauer zurück.

Wenn zusätzlich kognitive Einschränkungen hinzukommen, wird die Situation um ein Vielfaches schwerer. Fällt es schwer, längere Sätze und komplizierte Formulierungen nachzuvollziehen, wird es auch für andere Familienmitglieder schwierig, einen Sterbefall zu erklären. Doch die Themen Tod und Bestattung sind zu wichtig und die Entscheidungen zu weitreichend, um sie nicht richtig zu verstehen.

Um Familien in dieser Lage zu unterstützen, hat der Bundesverband Deutscher Bestatter e. V. ein neues Angebot geschaffen. „Leichte Sprache“ bietet hier wertvolle Unterstützung: Sie verwendet einfache Worte und kurze Sätze. Längere Worte werden durch Bindestriche getrennt. Im Text wird nur die männliche Form verwendet, um das Lesen zu erleichtern.

Der Bundesverband Deutscher Bestatter e. V. hat alle wichtigen Informationen zum Sterbefall in „Leichte Sprache“ übersichtlich und vor allem gut verständlich zusammengefasst und mit einem kleinen Wörterbuch ergänzt. Die Inhalte sind speziell für Mobiltelefone und Tablets optimiert. Alle Texte zu Bestattungsthemen in „Leichter Sprache“ werden von Fachübersetzern und Betroffenen überprüft.

„Leichte Sprache“ findet man auf der Homepage des Bundesverbandes Deutscher Bestatter e. V.: www.bestatter.de/leichte-sprache/

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DIE ZWEI WÖLFE

Vor langer Zeit einmal saß ein Großvater mit seinem Enkelsohn abends am wärmenden Lagerfeuer.

Beim Betrachten des Feuers sagte der Junge: „Sieh Großvater, wie die Flammen tanzen. Sie schlagen hoch, als ob sie die Dunkelheit vertreiben wollten.“

„Sie kämpfen miteinander, so wie die beiden Wölfe, die in uns wohnen“, erwiderte der Großvater.

„Welche Wölfe?“, fragte der Enkel neugierig.

„Jeder von uns trägt zwei Wölfe in sich. Einer ist böse. Er ist der Zorn, der Neid, die Eifersucht, die Sorgen, der Schmerz, die Gier, die Arroganz, das Selbstmitleid, die Schuld, die Vorurteile, die Minderwertigkeitsgefühle, die Lügen, der falsche Stolz und das Ego.

Der andere Wolf hingegen ist gut. Er ist die Freude, der Friede, die Liebe, die Hoffnung, die Heiterkeit, die Demut, die Güte, das Wohlwollen, die Zuneigung, die Großzügigkeit, die Aufrichtigkeit, das Mitgefühl und der Glaube.

So, wie die Flamme die Dunkelheit bekämpft, so ringen die beiden Wölfe in uns miteinander.“

Nachdenklich schaute der kleine Junge in die Flammen. Schließlich fragte er: „Und welcher Wolf gewinnt, Großvater?“

„Der, den du fütterst!“ lautete die Antwort des alten Mannes.
(überliefert, Verfasser unbekannt)

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LETZTE REISE - GROSSE REISE

Die großen Ferien stehen vor der Tür: Millionen Familien packen ihre Koffer, steigen ins Auto oder Flugzeug und reisen an ein Ziel, das Erholung, tolle Erlebnisse oder sogar spannende Abenteuer verspricht.

Mobilität ist sogar laut Grundgesetz ein Recht der Deutschen. Diese Mobilität begleitet uns das ganze Leben, etwa beim täglichen Pendeln an den Arbeitsplatz oder bei der Weltreise, die wir uns schon lang erträumt haben. Aber Mobilität endet nicht einmal mit dem Leben selbst. Auch Verstorbene treten eine letzte Reise an, die keinesfalls immer eine ausschließlich metaphysische ist, weil die Seele – je nach Glaubensvorstellung – in den Himmel auffährt. Es kann auch eine körperliche sein, angefangen von der Fahrt aus dem Bestattungshaus zum Friedhof über eine Überführung zwischen deutschen oder europäischen Städten bis hin zu einer langen letzten Reise, die ein Verstorbener im Flugzeug zurücklegt.

Überführungen unterliegen strengen Vorschriften – aus gutem Grund. So dürfen sie nur von Bestattungs- und speziellen Überführungsunternehmen in dafür ausgerüsteten Fahrzeugen entsprechend einer DIN-Norm durchgeführt werden. Wird es international, werden die Anforderungen noch einmal verschärft.

Soll eine Verstorbene oder ein Verstorbener mit dem Flugzeug überführt werden, wird er oder sie zunächst in einen Zinksarg gebettet, der wiederum in den eigentlichen Holzsarg gestellt wird. Dieser Doppelsarg wird in ein neutrales Transportbehältnis verpackt. Die Gründe für dieses komplizierte Vorgehen: Einerseits sorgt der Zinksarg dafür, dass beim Transport im Laderaum des Flugzeugs kein Luftüber- oder Unterdruck entsteht. Andererseits ist so Diskretion gewährleistet, da die Passagiere nicht auf den ersten Blick erkennen sollen, dass es sich bei der Fracht um einen Sarg handelt.

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WAS BLEIBT?

Das Leben ist Veränderung – und das ist auch gut so. Denn alles Lebendige entwickelt sich weiter und muss es tun: Das ist in der Evolution so vorgesehen. Doch wenn sich immerfort alles verändert, bleibt dann nichts bestehen? Beständigkeit ist etwas, nach dem wir Menschen uns sehnen. Irgendetwas, was uns Halt gibt, weil es vertraut ist. Etwas, was bleibt.

Was bleibt uns von unseren Vorfahren, von unseren Eltern oder Großeltern? Auch wenn sie verstorben sind, bleiben sie doch unvergessen. Sie leben nicht nur in unserer Erinnerung fort, sondern auch in gegenwärtigen Erlebnissen, Gleichnissen und Momentaufnahmen. Sei es, dass jemand die Augenbraue genauso hochzieht, wie unser Vater es immer getan hat – oder wir hören plötzlich jemanden laut lachen, genauso wie Oma Elisabeth immer gelacht hat.

Genauso? Fast genauso. „Same, same but different“ – diese Redewendung aus Thailand bedeutet: „Genauso, aber anders“. Wir Menschen sind uns alle irgendwie ähnlich, und doch sind wir verschieden. Trotzdem springt er in solchen Momenten über: der kleine Funken Vertrautheit. Wenn jemand uns an einen verstorbenen Menschen erinnert, dann ist das wie ein Überbleibsel – ein schönes Souvenir aus einem vergangenen Leben. Etwas, das bleibt.

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MEHR ALS EINE RUHESTÄTTE

Es ist offensichtlich: Der Sommer erobert die Republik. Wenn am 21. Juni die kürzeste Nacht des Jahres den Beginn des kalendarischen Sommers bedeutet, setzen die Meteorologen den Start der sonnigen Jahreszeit schon mit dem Beginn des Monats Juni an. Die Natur steht nun in voller Blüte – und nicht zufällig wird der Juni im Bereich der Floristik und des Gartenbaus auch als der Rosenmonat bezeichnet.

Die duftende „Königin der Blumen“ prägt die sonnigsten Wochen des Jahres auf dem Balkon, im Garten oder auf dem Wohnzimmertisch. In leuchtendem Rot wird sie zum Symbol der großen Liebe, in zartem Pink, Gelb oder Weiß steht sie für zumindest Freundschaft und Zuneigung. Gute Laune verbreitet sie in jedem Fall.

Rosen werden auch häufig als Staude zur schmückenden Grabbepflanzung verwendet – und natürlich zu bestimmten Anlässen wie dem Geburts- oder Todestag als Strauß in einer Vase auf das Grab gestellt. So werden die duftenden Blüten zu einem Liebesbeweis für einen einzigartigen Menschen. Allerdings sind Rosenstauden noch weit mehr. Denn alle Friedhöfe sind heute wichtige Rückzugsgebiete für bedrohte Insekten und insbesondere Wildbienen.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat verschiedene Projekte ins Leben gerufen, um Friedhöfe im urbanen Raum als ökologische Nischen für Bienen, Hummeln, aber auch für Schmetterlinge zu stärken. Geeignete Maßnahmen können etwa die Anpassung der Pflege von Grünflächen, die Anlage von Streuobstwiesen und Heckenstrukturen oder auch sonstigen Strukturen sein. Verschiedentlich werden auch Bienenstöcke auf dem Friedhofsgelände platziert.

Vor dem Hintergrund einer zurückgehenden Nutzung von Friedhöfen, denen häufig eine alternative Bestattungsart vorgezogen wird, erhalten diese Flächen so eine neue Bedeutung, die nicht zuletzt den anwohnenden Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt. Denn der Friedhof der Zukunft ist mehr als eine Ruhestätte, sondern wird zu einem natürlichen Wildgarten, der jederzeit zu einem Besuch einlädt.

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NATUR IST GLÜCKLICH

Natur ist glücklich. Doch in uns begegnen
sich zu viel Kräfte, die sich wirr bestreiten:
wer hat ein Frühjahr innen zu bereiten?
Wer weiß zu scheinen? Wer vermag zu regnen?

Wem geht ein Wind durchs Herz, unwidersprechlich?
Wer fasst in sich der Vogelflüge Raum?
Wer ist zugleich so biegsam und gebrechlich
wie jeder Zweig an einem jeden Baum?

Wer stürzt wie Wasser über seine Neigung
ins unbekannte Glück so rein, so reg?
Und wer nimmt still und ohne Stolz die Steigung
und hält sich oben wie ein Wiesenweg?

Rainer Maria Rilke

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ENDLICH MAL GUTE NACHRICHTEN!

Klimawandel, Ukraine-Krieg, Terror im Nahen Osten … wie soll man dabei entspannt bleiben? Jeder von uns kann – hoffentlich – private Erfolgserlebnisse und Glücksmomente den deprimierenden Nachrichten aus der ganzen Welt entgegenstellen. Vieles davon mag etwas irrational sein – vielleicht das erste Lächeln des Neugeborenen, eine tolle Party oder sogar die langersehnte Liebeserklärung eines Herzensmenschen.

Gibt es auch harte Fakten, die die Laune heben?

Aber klar! Denn die Schwelle zwischen Frühling und Sommer ist nicht nur meteorologisch die möglicherweise angenehmste Zeit des Jahres - sie ist auch die sicherste. Denn statistisch gesehen sterben in keinem Monat weniger Deutsche als im Mai und Juni. Eigentlich sollten die Sterbefälle gleichmäßig über das Jahr verteilt sein. Stattdessen ist es die kalte und dunkle Zeit zwischen November und Januar, in denen sich die Todesfälle in der Bundesrepublik häufen.

Die Gründe für die Schwankungen sind vielfältig, möglicherweise mobilisiert der Gedanke an die schöne Jahreszeit tatsächlich neue Lebenskräfte. Auch die Zahl der Verkehrsopfer, die in den „lichtstarken“ Monaten des Jahres zu beklagen sind, ist niedriger als in den dunklen Wochen. Eine gewichtigere Rolle spielt aber das wärmere Wetter, das bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem im Winter zu einem Anstieg ernster Atemwegserkrankungen führt. Dem lässt sich oft entgegenwirken – und damit können Sie direkt im Mai und Juni beginnen, indem Sie sich bewegen und Ihre Abwehrkräfte für Herbst und Winter stärken.

Bleiben Sie gesund!


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DER TOD BEDEUTET GAR NICHTS

Der Tod bedeutet gar nichts.
Ich bin nur nach nebenan entschwunden.
Ich bin ich und du bist du.
Und was wir für einander waren, das sind wir noch immer.
Nenne mich bei meinem vertrauten Namen.
Sprich über mich in der leichten Weise, wie du es immer getan hast.
Ändere nicht deinen Tonfall.
Trage keinen Ernst und keine Trauer in dir.
Lache wie wir immer gelacht haben über die kleinen Scherze,
die wir gemeinsam genossen haben.
Spiele, lächle, denke an mich, bete für mich.
Lass meinen Namen immer das vertraute Wort sein, das er immer war.
Sprich ihn unbekümmert aus, ohne die Spur eines Schattens auf ihm.
Leben bedeutet all das, was es immer bedeutet hat.
Es ist das gleiche, so wie es immer war.
Da ist eine absolute und ungebrochene Kontinuität.
Was ist der Tod anderes als ein unbedeutender Zwischenfall?
Warum sollte ich denn aus dem Sinn sein, nur weil du mich nicht mehr sehen kannst?
Ich warte einstweilen auf dich, irgendwo ganz nah, gleich um die Ecke.
Alles ist gut.

(Henry Scott Holland)

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ALLES IM WANDEL?

Alle Jahreszeiten an einem Tag, nie weiß man, was man anziehen soll, wenn man auch nur kurz zum Bäcker huscht – der April ist der Inbegriff des Unzuverlässigen. Sprichwörtlich bedeutet er den Wandel, bevor die Menschen dann in den frühlingshaften Wonnemonat Mai schreiten.

Der stete Wechsel scheint ein perfektes Abbild des Lebens und der Veränderung von Lebensschwerpunkten und Weltanschauungen zu sein. Das kann durchaus anstrengend sein, besonders, wenn es mehr als die Entscheidung zwischen T-Shirt oder Regenjacke nach sich zieht. Was heute gilt, kann morgen schon vollkommen überholt sein.

Nicht immer aber bedeutet „alles neu“ auch eine Verbesserung, es kann auch Liebgewonnenes verschwinden lassen – sogar die Oma, den Opa oder andere Familienmitglieder. In den vergangenen Jahren hat sich laut Statistiken der Wandel in der Bestattungs- und Erinnerungskultur beschleunigt. Nachdem bereits seit Jahrzehnten Feuerbestattungen einen immer größeren Anteil einnehmen, werden jüngst Natur- oder Seebestattungen immer häufiger gewählt. Die Motivation liegt auf der Hand: Den Angehörigen soll eine Grabpflege erspart werden.

Die Friedhöfe hingegen werden leerer. Immer weniger Menschen werden hier beigesetzt, Grabstellen verwaisen. Für die Betreiber, also die Städte oder Kirchengemeinden, ist dies ein Problem – denn auch ein Friedhof muss sich wirtschaftlich tragen. Aufgrund der Liegezeiten kann er aber auch nicht aufgelöst und umgewidmet werden. Zwar vermelden einige Gemeinden ein erneutes Ansteigen der Erdbestattungen im Sarg, aber noch scheint es verfrüht, von einer Trendumkehr zu sprechen.

Dabei bieten Friedhöfe, trotz eines erhöhten Grabpflegeaufwands, die beste Voraussetzung, der Erinnerung einen Ort und Halt zu geben. Das betrifft nicht nur die eigenen Familienangehörigen, an deren Grab, vielleicht zum Geburtstag oder Sterbetag, am Totensonntag oder Karfreitag Blumen niedergelegt werden. Es betrifft auch die anderen hier bestatteten Menschen. Wohl jeder Besucher eines Friedhofs hat beim Gang entlang der Wege schon einmal innegehalten, weil er oder sie ein Grab entdeckt hat: „Ach guck mal, mein alter Biolehrer. Wann ist der denn gestorben?“ Vielleicht war es auch der Fußballtrainer oder der Kioskbetreiber. So wird auch das eigene Grab irgendwann einmal zufällig von Passanten gefunden, die dann zurückdenken, um sich zu erinnern. Und darauf wollen Sie verzichten?

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MUSS MAN SICH DAFÜR SCHÄMEN?

„Alt werden ist nichts für Feiglinge“, so sagt man. Aber muss man sich dafür schämen, wenn alles langsamer geht und man auf Hilfe angewiesen ist?

Die ältere Dame aus der Nachbarschaft geht nie ohne ihren Regenschirm aus dem Haus. Auch bei strahlendem Sonnenschein. Sie geht langsam die Straße entlang – immer chic gekleidet, das silberne Haar hochgesteckt. Doch wenn es regnen würde, böte der Schirm ihr keinen Schutz. Denn ihren Regenschirm hat sie lediglich dabei, um sich beim Gehen zu stützen, sie nutzt ihn als Gehhilfe.

Des Öfteren sieht man alte Leute, die weder Rollator noch Gehstock nutzen – stattdessen gehen sie langsam und unsicheren Schrittes. Von einigen hört man, es sei ihnen unangenehm, öffentlich zu zeigen, dass die Zeiten der körperlichen Stärke und Unversehrtheit vorbei sind. Manche nutzen sogar Walkingstöcke, weil die sportlicher wirken als der gemeine Gehstock. Eine wackelige Angelegenheit!

Aber mal ehrlich: Muss man sich dafür schämen, mit über 80 Jahren eine Gehhilfe zu benötigen? Und muss man sich überhaupt für sein Alter oder körperliche Einschränkungen schämen?

In der Natur werden alte oder verletzte Tiere oft vom Rudel ausgestoßen – schlimmstenfalls werden sie einfach zurückgelassen. Das ist vielleicht der Grund dafür, dass auch wir Menschen so lange wie möglich so tun, als wären wir nicht auf Hilfe angewiesen. Noch dazu leben wir in einer Gesellschaft, die fortwährend propagiert, wir müssten immer jung, sportlich und stark sein.

In vielen anderen Kulturen hingegen werden alte Menschen sehr verehrt, ihre Lebenserfahrung wird hochgeschätzt und sie werden von den Jüngeren um Rat gefragt. Trotz ihrer Einschränkungen bleiben die Alten in den Familien – mitten im Leben – und werden nicht ausgegrenzt.

Angesichts der immer älter werdenden Gesellschaft erscheint ein Umdenken auch in unserer Kultur durchaus angebracht.

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DRAUßEN HELL UND INNEN DUNKEL?

Gibt es ihn eigentlich überhaupt noch – den „Bildungsbürger“, der selbst im Halbschlaf fehlerfrei Goethes „Osterspaziergang“ deklamieren kann? Sie wissen schon: „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, durch des Frühlings holden, belebenden Blick …“ Weiter als bis zur ersten Zeile kommt in den Generationen der nach 1960 Geborenen kaum noch jemand. Eigentlich schade, denn die gute Frühlingslaune mit etwas Kulturgut zu begründen, macht nicht nur Eindruck bei Freunden, Kollegen oder Familienmitgliedern, sondern stärkt auch das eigene Ego.

Vor allen Dingen lässt es der Dichterfürst nicht bei diesen beiden Zeilen bewenden. Gleich die nächsten erklären schon, was der Frühling noch so mit sich bringt: „Im Tale grünet Hoffnungs-Glück; der alte Winter, in seiner Schwäche, zog sich in raue Berge zurück.“ Frühling ist Hoffnung, Winter das Vergehen. Allein: Schön wär’s!

Denn nicht jeder Frühling bedeutet für alle Menschen Hoffnung: Er kann auch eine Zeit sein, die dunkler ist, als es der kälteste Winter sein könnte. Wenn Hoffnungslosigkeit und Trauer den Frühling überschatten, weil ein geliebter Mensch verstorben ist, helfen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen kaum gegen die Dunkelheit im Herzen.

Es der Natur gleichzutun und neue Kraft zu schöpfen, ist ein Prozess, der Zeit benötigt. Psychologen erklären, dass Trauerbewältigung individuell verschieden abläuft. Manche Menschen vollziehen diesen Schritt leichter und schneller, für andere ist die Zeit fast endlos. Hilfestellung durch Bücher, Trauergesprächsgruppen oder professionelle Trauerhelfer vermitteln alle Bestattungsunternehmen gern. Aber auch viele Krankenkassen sind Ansprechpartner für Hinterbliebene. Auf solche Unterstützungsangebote zurückzugreifen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern im Gegenteil ein Ausdruck rationaler Entscheidungsstärke: Denn so wie die Sonnenstrahlen dem Körper wohltun, braucht auch die Seele etwas Wärme.

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DER IRONISCHE PROZESS

Denken Sie jetzt NICHT an einen rosa Elefanten!

Na, haben Sie das geschafft? Es ist paradox, aber wenn wir aufgefordert werden, nicht an einen rosa Elefanten zu denken, ist das nur schwer umsetzbar. Warum ist das so?

Für unser Gehirn sind Negativ-Formulierungen abstrakt, wohingegen Bilder sehr schnell vorstellbar sind. Der rosa Elefant erscheint sofort vor unserem geistigen Auge – und es ist schwierig, dieses Bild wieder aufzulösen, wenn wir aufgefordert werden, nicht an ihn zu denken.

In der Psychologie wird dieses Phänomen als „ironischer Prozess“ bezeichnet. Demnach hat der Versuch, einen Gedanken zu negieren oder zu verdrängen, gegenteilige Auswirkungen: Wir denken umso mehr an das, woran wir nicht denken wollen. Genauso geht es dem Gehirn mit Sätzen wie „Ich will nicht mehr rauchen“ oder „Ich will mich nicht ärgern“. Was hängen bleibt, ist „rauchen und ärgern“.

Diese Erkenntnis können wir für die Kommunikation mit uns selbst und anderen nutzen: indem wir Verneinungen streichen und positiv formulieren. Aus „Das war nicht schlecht“ wird „Das war gut“, aus „Du bist nicht allein“ wird „Ich bin bei Dir“ und aus „Du wirst nicht verlieren“ wird „Du wirst gewinnen.“


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EIN GRUND FÜR SCHLECHTE LAUNE?

Der Jahreswechsel? Schon fast vergessen. Weihnachten? Ach ja, da war doch was. Der Speck auf den Hüften, den das gute Leben im Dezember hinterlassen hat? Ja, der ist noch da.

Abzunehmen und gesünder zu leben, ist einer der häufigsten Vorsätze, den Bundesbürger anlässlich eines neuen Jahres fassen. Wie so vielen anderen ist auch ihm nur selten ein Erfolg beschieden. Laut Erhebungen von Statista wird nur rund ein Viertel der gesteckten Ziele im Februar noch verfolgt. Das Ergebnis: Frustration und Ärger angesichts des eigenen Scheiterns. Der schier endlos scheinende Winter mag ebenso seinen Teil dazu beitragen, dass die Menschen dünnhäutiger sind als im zweiten Monat des Jahres.

Wenn es gleich mehrere Ursachen gibt, die uns die Laune verderben, hilft die Hoffnung auf bessere Zeiten nur bedingt. Erst mal müssen die aktuellen Misslichkeiten ausgeräumt sein, bevor die gute Stimmung wieder Überhand gewinnt. Die allfälligen Ärgernisse des Februars sind dann noch die harmlosesten, gehen sie doch entweder vorbei oder werden zum Sommer erneut in Angriff genommen, um die perfekte Strandfigur zu erlangen.

Wesentlich schwieriger zu bewältigen sind Situationen, die nicht einfach vorübergehen – weil sie endgültig sind. Der Verlust eines Angehörigen ist eine der schlimmstmöglichen Erfahrungen. Sie zu verarbeiten, fällt allen Hinterbliebenen schwer. Allerdings: So wie es eine clevere Entscheidung ist, zum Bekämpfen des Weihnachtsspecks die Unterstützung eines Fitness-Trainers zu suchen, lohnt es sich auch, in Sachen Trauer Profis zurate zu ziehen. Erfahrene Trauerhelfer helfen dabei, Gewicht von der Seele zu nehmen. Und ebenso wie Sie Ihr Fitness-Studio meist durch Empfehlung finden, können Sie auch für Ihr seelisches Work-out immer einen guten Tipp erhalten – ganz einfach bei Ihrem Bestattungsunternehmen.


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RUHE IN FRIEDEN!

In unserer heutigen Zeit strömen ständig neue Eindrücke auf uns ein. Die digitale Welt scheint ohne Pause zu senden. Täglich gibt es neue Push-Nachrichten, Videos, Posts, News, Blogs, Reels, Stories und dergleichen mehr. Da fragt sich so mancher: „Wer soll das eigentlich alles lesen – geschweige denn verarbeiten oder den vielen Hinweisen und Tipps Handlungen folgen lassen?“
Auch die Geräuschkulisse ist oftmals beachtlich: Straßenlärm, Flugzeuge, rumpelnde Maschinen, Lautsprecherdurchsagen, nervige Radiowerbung oder Verkehrsnachrichten mit bandwurmartigen Durchsagen kilometerlanger Staus. Da wünschen wir uns manchmal nur eines: RUHE bitte!
Der Tod verspricht, ruhig zu sein. Aber gibt es die Ruhe tatsächlich erst im Grab? Oder können wir vor unserem Ableben damit anfangen, für etwas mehr Ruhe zu sorgen? „Digital Detox“ heißt es neudeutsch, wenn wir versuchen, bewusst offline zu gehen. Die digitale Welt einfach mal für ein paar Stunden abschalten, nicht ständig auf das Handy schauen – das ging doch früher auch, oder? Das Radio hat ebenfalls einen Ausschalter, und viele Medien können wir ruhig mal ungenutzt lassen: eine Zeit lang nichts streamen, downloaden oder weiterleiten. Sehr wahrscheinlich verpassen wir dadurch nichts Lebenswichtiges. Aber ganz bestimmt passiert so einiges mit uns in der Stille, wenn wir sie zulassen und genießen.
„Die größten Ereignisse, das sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden“, so sagte es schon Friedrich Nietzsche – und er hat es nicht gepostet.

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EIN TAG WIE JEDER ANDERE?

Und auf einmal hat ein neues Jahr begonnen: Wir alle blicken in die Zukunft, manche mit Optimismus, andere eher sorgenvoll. Zunächst aber fühlt sich der 1. Januar nicht anders an als der 31. Dezember – sofern man nicht am Silvesterabend den alkoholischen Erfrischungen eine Spur zu freudig zugesprochen hat.
In dieser Hinsicht ist ein kalendarischer Jahreswechsel nichts anderes als ein Geburtstag – nämlich ein Tag wie jeder andere. Trotzdem sind solche Momente eben doch ein sichtbares Zeichen für das Voranschreiten der Zeit. Zeit, die jedem Menschen Tag für Tag kürzer wird, da das Leben unweigerlich seinem Ende entgegenschreitet. Für manche Menschen wird 2024 ein gutes Jahr werden, für andere ein weniger glückliches. Und leider werden – wie in jedem Jahr in Deutschland – rund eine Million Menschen sterben. Das ist die durchschnittliche Anzahl der Sterbefälle laut Statistik.
Für die Hinterbliebenen wird es nicht einfach sein, Hoffnung und neuen Mut zu finden. Man mag sich sagen, dass an jedem Tag und in jedem Jahr unzählige Menschen dieselbe Situation durchleben – Trost findet in dieser Erkenntnis wohl niemand. Jeder Sterbefall betrifft einen individuellen Menschen – das wissen Hinterbliebene ebenso wie Bestatter, Seelsorger und Trauerhelfer. Die Einzigartigkeit jedes Sterbefalls macht der Statistik zum Trotz diese Tage im traurigsten Sinne des Wortes unvergesslich.
Umso mehr lohnt es sich also, schöne Tage gleichfalls im Gedächtnis zu behalten: sei es der eigene Geburtstag oder eben der jüngst erlebte Silvesterabend – selbst wenn Sie sich an ihn mit Kopfschmerzen und einem flauen Magen erinnern.
Wir wünschen Ihnen und den Ihren ein glückliches neues Jahr – bleiben Sie gesund!

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WAS ICH DIR ZU WEIHNACHTEN WÜNSCHE?

Zeit für Lachen - Zeit zum Denken

Zeit für die anderen - nicht nur um zu schenken

Zeit für Stille - Zeit für Grfühl

Zeit für Nähe - und Ruhe im Gewühl

Zeit für Musik - Zeit für Kerzen

Zeit für Leben - mit liebendem Herzen

(Verfasser unbekannt)

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ABSCHIED - DER KLEINE BRUDER VOM TOD

Ein französisches Sprichwort sagt: „Abschied nehmen bedeutet immer ein wenig sterben.“ Das können viele Menschen nachempfinden. Das Leben erscheint wie eine Aneinanderreihung von Momenten, Phasen und Abschnitten. Immer wieder müssen wir eine Sache gehen lassen und verabschieden, damit die nächste kommen kann.

Wenn ein Lebensabschnitt endet, sei es Schule, Ausbildung oder Studium, dann trennen sich auch Wege von Freunden und Weg Begleitern. Wir sagen Lebewohl und sind traurig beim Abschied, denken wehmütig zurück an die gemeinsamen Erlebnisse und möchten diese nicht missen. Und doch wartet schon etwas neues auf uns, wenn wir den nächsten Abschnitt beginnen.

Besonders einschneidend und schmerzhaft ist das Ende einer Partnerschaft, Freundschaft oder Ehe. Je intensiver und stärker die Bindung war, desto trauriger ist der Abschied. Gleichwohl wir mitten im Leben stehen, fühlt es sich an, als würde etwas in uns sterben. Doch wenn wir etwas beenden, birgt dies immer die Chance für einen Neuanfang. Wir vergessen das in dem Moment der Trauer, denn es ist zu früh. Hoffnungsvolle Gedanken an die Zukunft können keinen Raum finden.

Es scheint, als müssten wir viele Tode sterben. Pragmatisch betrachtet können wir also unser ganzes Leben lang den Tod üben - aber auch immer wieder den Neuanfang, selbst wenn wir nicht an Wiedergeburt glauben.

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EIN NACHMITTAG FÜR DIE NÄCHSTENLIEBE.

Einem Sterbenden die Hand reichen, sie halten, vielleicht massieren und mit wohlriechender Creme pflegen - Gesten, die uns nicht leicht fallen, uns manchmal sogar nicht möglich sind. Ein natürliches Sterbegeleit ist uns als Gesellschaft abhandengekommen. Zu sehr verdrängen wir den Tod, zu sehr lagern wir ihn aus, zu wenig begleiten wir ihn.

Denn wenn der Aufbruch zur letzten Reise kommt, braucht es Mut, diesen zu begleiten. Noch besser ist es, wenn zu dem Mut richtiges Wissen hinzukommt: Was hilft dem Sterbenden, wie geht man mit nicht bekannten Situationen um, wie kann man selbst stark bleiben?

Der „Letzte Hilfe Kurs“ der letzte Hilfe Deutschland gemeinnützige GmbH bietet grundlegendes Wissen zu diesem Thema an, quasi das kleine Einmaleins der Sterbebegleitung. In mehrstündigen Kursen werden die Themenfelder „Sterben als Teil des Lebens“, „Vorsorge und Entscheidungen“, „Leiden lindern“ und „Abschied nehmen“ behandelt. Es sind keine wissenschaftliche Abhandlungen, sondern verständliche Informationen und vor allem anwendbare Hilfen, die die Kursteilnehmer:innen ermutigen, einen nahestehenden Sterbenden die Hand zu reichen und ihn zu begleiten. Als Akt der Nächstenliebe und der Fürsorge für den Sterbenden - aber auch für sich selbst.

Auch für Kinder und Jugendliche gibt es altersgerechte Kurse, zumeist in Kooperation mit den Schulen oder Gemeinden.

„Wir möchten Grundwissen and die Hand geben und ermutigen, sich Sterbenden zuzuwenden. Denn Zuwendung ist das, was wir alle am Ende des Lebens am meisten brauchen.“ So zu lesen auf der Website der Gesellschaft.

So ist also der „Letzte Hilfe Kurs“ auch für uns als soziale Gesellschaft ein Ansporn für mehr Engagement und für ein Miteinander bis zuletzt.

Mehr Information zur Letzte Hilfe Deutschland gemeinnützige GmbH, zu den Kursen und Kursterminen unter

www.letztehilfe.info

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JENSEITS DES DENKENS

Jeden Tag planen, organisieren, terminieren wir unseren Alltag. Eine lange Liste von Aufgaben wartet auf uns, einige dinge sind bereits überfällig. wir stehen vor Herausforderungen im Job, der Haushalt muss organisiert werden, die Kinder brauchen uns, was soll es zu essen geben? - und schließlich steht der Grillabend mit Freunden am nächsten Wochenende an.

Der positive Aspekt daran: Durch die vielen Anforderungen spüren wir, dass wir gebraucht werden. Sei es beruflich, im gesellschaftlichen Gefüge oder in der Familie. Wir Menschen möchten eingebunden sein, dazugehören und unseren Teil beitragen.

Aber durch die Komplexität der Aufgabenstellungen arbeitet unser Verstand ständig auf Hochtouren: sortiert, bewertet, setzt Prioritäten, ordnet neu. So kommt es, dass wir fortwährend mit Denken beschäftigt sind. Nun ist es wichtig, anzuhalten - und zumindest zeitweise aus dem Gedankenkarussell auszusteigen. Der chinesische Philosoph Laoste wusste bereits im 6. Jahrhundert vor Christi:

„Wer innehält, erhält innen Halt.“

Wenn wir die „Stopp-Taste“ drücken und innehalten, können wir jenseits des Denkens so vieles entdecken: Freude, Schönheit, Genuss, Kreativität und Liebe! Indem wir atmen und spüren - ob beim Sonnenaufgang auf dem Berggipfel oder als kurze Pause am Schreibtisch -, stärken wir uns innerlich und kommen zur Ruhe.

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DER TOD KOSTET...!

Preissteigerung - wohin man schaut ...

Der Tod ist auch heute in der Regel noch vor allem eines: diskret. Man spricht nicht so gern über das Thema Sterben, genauso wenig wie über Geld.

Im Zuge der vergangenen Pandemie und nun auch des nahen Krieges ist aber das Thema Tod und auch das Thema Inflation allgegenwärtig. Kein Tag ohne Todesfälle, kein Tag ohne Berichte über Lieferkettenschwierigkeiten und Preiserhöhungen. Nicht nur bei konkreten Trauerprodukten wie den Särgen wird die Preissteigerung für den Endkunden spürbar sein. Die Kosten für das Rohmaterial Holz sind genauso gestiegen wie die Kosten für Nägel und Metallgriffe, bei manchen Sargherstellern gibt es Preissteigerungen von bis zu 25 Prozent.

Und nicht nur das: Das Thema Energiewende wird sich ebenso auswirken, Gestiegene Spritpreise führen zu höheren Überführungskosten, gestiegene Gaspreise zur Erhöhung der Gebühren im Krematorium. Eigentlich eine auf der Hand liegende, wenn auch ärgerliche Entwicklung.

Aber die stille Branche hat ein Kommunikationsproblem: Über den Tod und die Kosten, die hierbei entstehen spricht man eben nicht gern öffentlich. Die Dienstleistung des Bestatters ist in der öffentlichen Wahrnehmung unkonkret, unvorstellbar und deshalb in vielen Augen auch unseriös. diese - sagen wir - „Informations-Vorenthaltung“ wird jetzt umso mehr einen unangenehmen Effekt mit sich bringen. Denn die Preise werden auch weiterhin steigen und auf den Endkunden umgelegt werden.

Stille Kommunikation ist also auch in Zukunft nicht gut, denn dann entsteht ein „Stille-Post-Effekt“. Sprechen Sie uns einfach mal an. Fragen kostet: nix!

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WENN ICH MEIN LEBEN NOCH EINMAL LEBEN KÖNNTE.

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte.
Ich würde versuchen, das nächste Mal mehr Fehler zu machen.
Ich würde mich entspannen.
Ich würde lockerer sein.
Ich würde alberner sein.
Ich kenne nur sehr wenige Dinge, die ich ernst nehmen würde.
Ich würde weniger gesundheitsbewusst sein.
Ich würde mehr Chancen ergreifen.
Ich würde mehr verreisen.
Ich würde mehr Berge besteigen, in Flüssen schwimmen und mehr Sonnenuntergänge sehen.
Ich würde mehr Energie verbrauchen und mehr Eis essen, dafür weniger Bohnen.
Ich würde aktuelle Probleme haben und weniger imaginäre

Sehen Sie, ich bin einer dieser Menschen, die vernünftig leben, Stunde für Stunde und Tag für Tag. Oh, ich hatte meine Augenblicke. Und wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich mehr Augenblicke haben - tatsächlich möchte ich nichts anderes. Nur die Momente, einer nach dem anderen, anstatt immer gedanklich so viele Jahre vorauszueilen.

Ich war einer dieser Menschen, die nirgendwo ohne Thermometer, Wärmeflasche, Regenmantel und Regenschirm hingehen.

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich mehr herumkommen, viele Dinge tun und mit leichtem Gepäck reisen, als ich es getan habe.

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich im Frühling eher anfangen, barfuß zu laufen und im Herbst später damit aufhören. Ich würde öfter die Schule schwänzen. Ich würde nicht so gute Noten schreiben, außer es geschieht durch Zufall. Ich würde mehr Karussell fahren. Ich würde mehr Gänseblümchen pflücken.

(Nadine Stair aus Louisville/Kentucky im Alter von 85 Jahren)

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DER FRÜHLING IST DA...

Die Natur erwacht, die Tage werden länger, dem Glückshormon Serotonin wird durch Sonnenstrahlen ordentlich eingeheizt. Also nichts wie raus, den Winterblues abschütteln und durchstarten.

Besonders wenn man in der dunklen Jahreszeit einen Angehörigen verloren hat, ist jetzt eine gute Zeit, wieder Hoffnung zu spüren und dem Verlust und der Trauer etwas entgegenzusetzen: Lebensfreude! Der Gang auf den Friedhof hilft hierbei im Frühling und Sommer ungemein, denn alles ist auf „positiv“ gestellt.

Im Wonnemonat Mai blüht es überall, die Vögel zwitschern lebensfroh und die Menschen sind wieder unterwegs. Begegnungen sind wieder möglich . gerade auf dem Friedhof! Hier kann jeder einfach nur die grüne Oase genießen. Oder noch besser: selbst Hand anlegen und das Grab des Verstorbenen für die nächsten Monate zur blühenden Landschaft machen. Trauerarbeit von ihrer besten Seite!

Etwas gewagt könnte man auch sagen: „Der Frühling ist der Sieg des Lebens über den Tod.“

Probieren Sie es doch mal aus!

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FRIEDEN

Die Bedeutung von Frieden wird uns aktuell sehr bewusst. Ebenso die Wertschätzung, die wir diesem Zustand entgegenbringen sollten, weil er leider nicht selbstverständlich ist. Was genau ist Frieden und wie kann man ihn erreichen?

So viel ist klar: Frieden ist mehr als nur die Abwesenheit von Krieg. Mehr als ein Waffenstillstand und viel mehr als ein schwelender Konflikt, den wir als „kalten Krieg“ bezeichnen.

In der griechischen Mythologie steht die Göttin „Eirene“ für den Frieden. Sie ist Tochter des Zeus und Schwester von Eunomia und Dike. Eunomia verkörpert die gesetzliche Ordnung, wobei Dike für die Gerechtigkeit steht. Die Mythologie zeigt uns, dass frieden nur möglich ist, wenn Recht und Ordnung herrschen.

In der römischen Mythologie hingegen verkörpert die Göttin Pax den Frieden. Sie war während der Herrschaft von Kaiser Augustus die Patronin für sein Programm „Pax Romana“. Frieden war das Ergebnis von Verhandlungen - besiegelt durch den Vertrag.

Demzufolge kann Frieden nur entstehen, wenn wir miteinander ins Gespräch kommen. Die verschiedenen Positionen müssen geklärt und eine Übereinkunft gefunden werden. Bestenfalls kann so ein Weg gefunden werden, mit dem alle gut leben können.

Was wir für die weltpolitische Lage erhoffen, können wir selbst jederzeit praktizieren und üben. Beginnen wir bei den kleinsten Zellen unserer Gesellschaft: Beziehungen, Freundschaften und das familiäre Miteinander. Wenn wir Konflikte im Gespräch lösen, aufeinander zugehen und Kompromisse finden, dann sorgen wir für Frieden.

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ERINNERUNGEN

Every cloud has a silver lining

So sagt ein englisches Sprichwort und meint: „In allem Schlechten steckt auch etwas Gutes.“ Oder: „Auf jeden Regen folgt Sonnenschein.“ Oder: „Ein Silberstreif am Horizont.“ Sicher ist das im Trauerfall nur ein schwacher Trost, wenn nicht sogar unpassend und makaber. Dennoch hilft es vielleicht, den Tod einer nahestehenden Person zu begreifen, wenn man sich dem Tatsächlichen und dem Zukünftigen nähert - wenn man sich dem Leben zuwendet.

Die positiven Aspekte zusammentragen und gegen den Verlust aufstellen - eine simple Rechnung machen! Das könnte ein Rezept sein, für sich Trost im Verlust zu finden. Alle Erinnerungen in die positive Waagschale legen, den Verlust in die andere. Vielleicht gelingt es so, die Waage „Trauerfall“ zugunsten der positiven Waagschale zu beeinflussen. Mit jeder positiven Erinnerung ein wenig mehr!

Was waren die schönsten, emotionalsten, skurrilsten Momente mit dem Verstorbenen? Was ist aus der Verbindung entstanden, was hätte man nicht erlebt ohne diesen Menschen? Was kann man in Erinnerung an diesen Menschen ganz bewusst tun? Zum Beispiel eine Reise antreten, von der man immer gesprochen hat. Ein Bild erstehen, das dem Verstorbenen so gut gefallen hat. Etwas tun, wozu uns der andere immer ermutigt hat!

Wenn die positive Waageschale dann langsam wieder an Gewicht und  Bedeutung gewinnt, dann sieht man ihn: den Silberstreif am Horizont.

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„MUTTER ERDE UND IHR SORGENKIND“

Vor einigen Jahren war es erstmalig im Frankfurter Zoo zu sehen. Der berühmte Tiermediziner, Zoologe und Verhaltensforscher Bernhard Grzimek präsentierte den Besuchern ein besonderes Lebewesen. Es hatte viele verschiedene Gesichter und wirkte dennoch sehr vertraut. An dem Gehege hing ein Schild: „Hier sehen Sie das gefährlichste Raubtier der Welt“ - und die Zoo- Besucher erblickten in einem Spiegel sich selbst.

Der Mensch ist gefährlicher Feind vieler anderer Lebewesen. Durch die Industrialisierung, das moderne Leben und die Mobilität zerstört er die Umwelt und natürliche Lebensräume. Er verpestet die Luft mit Emissionen wie Stickstoffdioxid, Kohlenmonoxid und Feinstaub. Das Artensterben und der Klimawandel sind bedrohliche Szenarien, die keine Zukunftsvisionen sind, sondern aktuell stattfinden.

Um es ganz deutlich zu machen: Ausgerechnet Homo sapiens - lateinisch für „kluger, vernünftiger Mensch“ - ruiniert den Planeten. Ist dieser kluge Mensch als Ergebnis der Evolution in Wirklichkeit einfach nur das Sorgenkind von Mutter Erde?

Braucht die Erde den Menschen?

Oder wäre der Planet ohne seine menschlichen Bewohner besser dran? Vielleicht ist Mutter Erde auch einfach nur komplett überfordert mit ihren vielen Kindern. Aktuell leben fast acht Milliarden Menschen auf der Erde, und die Weltbevölkerung wächst weiter - derzeit um über 80 Millionen pro Jahr. Laut einer Schätzung der Vereinigten Nationen wird es im Jahre 2050 fast zehn Milliarden Menschen geben. Das wird zu weiteren gravierenden Problemen führen. Das durch Homo sapiens verursachte Artensterben bedroht paradoxerweise ihn selbst, weil er seine eigene Lebensgrundlage zerstört. Eigentlich nicht sehr intelligent.

Ohne den Menschen würde es der Natur besser gehen. Viel besser. Und daher darf man die Frage stellen, ob wir uns tatsächlich als die „Krone der Schöpfung“ betrachten sollten.

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„WAS IST STERBEN?“

Ein Schiff segelt hinaus und ich beobachte, wie es am Horizont verschwindet. Jemand an meiner Seite sagt: „Es ist verschwunden.“ Verschwunden wohin?

Verschwunden aus meinem Blickfeld - das ist alles. Das Schiff ist nach wie vor so groß, wie es war, als ich es gesehen habe. Dass es immer kleiner wird und es dann völlig aus meinen Augen verschwindet, ist in mir, es hat mit dem Schiff nichts zu tun.

Und gerade in dem Moment, wenn jemand neben mir sagt, es ist verschwunden, gibt es andere, die es kommen sehen, und andere Stimmen, die freudig aufschreien: „Da kommt es!“ 

Das ist Sterben.

Charles Henry Brent

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ENTSPANN DICH! KONTROLLE IST NUR EINE ILLUSION.

Jeder wünscht sich Kontrolle über das eigene Leben. Gerade in unsicheren Zeiten verstärkt sich dieses Bedürfnis.

Noch vor zwei Jahren hätte sich niemand vorstellen können, dass wir heute inmitten einer Pandemie leben. Teilweise wirkt das ganze Szenario immer noch wie ein schlechter Science-Fiction-Film. Die Menschen laufen mit einer Art Filtertüte auf der Nase herum, keiner kommt dem anderen zu nahe, wir weichen einander aus. Das gesellschaftliche und soziale Leben steht weitestgehend still. Hätten wir solch einer Zukunftsvision geglaubt?

„Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.“ Dieser Ausspruch wird Wilhelm Busch zugeschrieben und bringt es auf den Punkt. Wir müssen lernen, dass manche Dinge sich einfach komplett einer Planbarkeit entziehen. Das ist das Leben.

Auch der Verlust eines geliebten Menschen bedeutet den Verlust von Kontrolle. Da sieht man sich plötzlich mit einer neuen Realität konfrontiert, die unerträglich erscheint. Wir haben keine Möglichkeit der Einflussnahme. Wir wünschen uns die Macht über das Leben, haben aber keine.

Eigentlich ist das Gefühl von Kontrolle eine Illusion. Aber durch unseren Versuch, die Welt und deren Ereignisse zu steuern, fühlen wir uns in einer vermeintlichen Sicherheit. Wie oft haben wir schon die Zukunft geplant und sich von einer bunten und komplexen Welt eines Besseren belehrt worden?

Ein altes Sprichwort lautet: „Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, mach einen Plan.“

Doch zu den nicht steuerbaren Ereignissen gehören nicht nur Katastrophen, Krankheiten oder das Ableben geliebter Menschen. Genauso lauert auch das Glück hinter so mancher Hausecke und überrascht mit wunderschönen Erlebnissen.

Also entspannen wir uns und versuchen, bestmöglich auf den Wellen des Lebens zu reiten. Wir sind eben nur ein ganz kleiner Teil davon - ein Staubkorn im Universum.

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„WAS STIRBT ZULETZT?“

Auf diese Frage hat der Volksmund eine Antwort: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“

Gerade in der aktuellen Zeit ist es lohnenswert, sich der Hoffnung zuzuwenden. Denn die Pandemie zehrt an uns allen. Vermehrte Sterbefälle, bedrohte Existenzen, Sorge um Angehörige, Angst vor einer Erkrankung, bei einigen auch „nur“ Einsamkeit aufgrund des sozialen Rückzuges, Langeweile oder Familienstreitereien, weil alle so dicht aufeinander hocken. Die Pandemie hat vielfältige Auswirkungen. Aber sie betrifft uns alle.

Was uns hilft, ist die Hoffnung.

Laut Definition ist die Hoffnung eine zuversichtliche innere Ausrichtung. Sie geht einher mit einer positiven Erwartungshaltung, dass etwas Wünschenswertes eintreten wird, ohne dass eine Gewissheit darüber besteht. Die Hoffnung wirkt wie ein Antrieb und Motor in unserem Leben. Sie hält unsere Motivation aufrecht. Jeder Tag beginnt mit Hoffnung - wenn auch unbewusst. Wir hoffen auf gutes Wetter, auf einen erfolgreichen Tag, auf nette Begegnungen. „Hoffentlich bleiben wir gesund.“ „Hoffentlich schneit es am Wochenende.“ „Hoffentlich bekomme ich den JOB.“ Die zuversichtliche Einstellung beeinflusst das psychologische Wohlbefinden und die körperliche Gesundheit - das ist sogar wissenschaftlich belegt.

Eine Studie der Universität Magdeburg aus dem Jahre 2017 sorgte für Aufsehen. Dabei wurden 124 Herzpatienten, denen eine Operation bevorstand, untersucht und begleitet. Ein Teil der Patienten führte Gespräche mit Psychologen, in denen über Pläne für die Zeit nach der Op gesprochen wurde. Ein Patient formulierte beispielweise die Hoffnung, drei Monate nach der OP wieder seinen Lieblingsweg spazieren gehen zu können. Eine Patientin nahm sich vor, nach vier Wochen ihre Balkonkästen zu bepflanzen. Eine andere Patientin plante eine schöne Italienreise. Der andere Teil der Probanden fungierte als Kontrollgruppe - sie machten keine Pläne und sprachen nicht mit den Psychologen.

Sechs Monate später stellten die Forscher gravierende Unterschiede fest: Die Gruppe der Patienten mit den Zukunftsplänen hatte wesentlich geringere Entzündungsmarker als Stresshormone im Blut. Es ging ihnen nachweislich besser als den Patienten aus der Kontrollgruppe. Sie waren weniger beeinträchtigt in ihrem Familienleben und bei der Arbeit.

In dieser Studie hat man sozusagen die Kraft der Hoffnung gemessen.

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GOTT VON FERDINAND VON SCHIRACH

Wieder einmal ein Fernsehbeitrag, der sich mit dem Sterben beschäftigt. Besser: mit der Frage nach der Hilfe zum Sterben, explizit mit der Hilfe zum Suizid. Und vor allem: mit der Einstellung der Gesellschaft dazu - mit der Moral unserer Zeit.

Das Buch GOTT von Ferdinand Schirach ist noch recht frisch, erst im September dieses Jahres kam die Erstausgabe in die Bücherläden. Parallel dazu wurde die Bühnenversion an einigen Theaterhäusern ins Programm genommen und ein ARD-Fernsehkammerspiel gedreht.

Es geht um die Frage: „Darf ein Mensch selbstbestimmt sterben und sich hierbei professionelle Hilfe suchen?“ Grundsätzlich hat das Bundesverfassungsgericht dieses Jahr im Februar in Sachen Sterbehilfe ein Urteil getroffen, das „ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben“ vorsieht - sowie das Recht, hierfür Hilfe bei Dritten zu suchen.

Bei dem Stück Gott geht es um die Frage, welche gesellschaftliche Instanz mit welcher Moral eine solche Fragestellung wie beantworten würde. Was ist unsere Moral, wer beschreibt sie - und steht sie im Gegensatz zu unserer Lebenswirklichkeit und vor allem im Gegensatz zu unseren Gesetzen?

Ferdinand von Schirach nimmt in seinem Buch und vor allem auch im Theater und im Film uns als Zuschauer unmittelbar mit ins Boot, er macht uns zu Mitdenkern und Mitentscheidern. Er will, dass wir uns mit Fragen auseinandersetzen, die sich uns sonst so wahrscheinlich nicht stellen, da sie Ausnahmeerscheinungen und nicht alltäglich sind.

Der (Deutsche) Ethikrat, der hierbei ebenso angerufen wird, beschäftigt sich auch im wirklichen Leben mit den Fragen der Gesellschaft und des Lebens. Er gibt Stellungnahmen zu Themen unserer Zeit heraus und ist für die Politik und auch für die Öffentlichkeit Berater und Impulsgeber.

Sehenswert also der Film GOTT von Ferdinand von Schirach, in der ARD-Mediathek noch bis zum 23.12.2020. Informativ: Deutscher Ethikrat www.ethikrat.org

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INSPIRATIO

Der lateinische Begriff inspiratio bedeutet „Beseelung“ oder „Einhauchen des Geistes“. Das Wort setzt sich zusammen aus „in“=hinein und „spirare“= hauchen, atmen. Spiritus ist der Atem, die Seele oder der Geist.

Unter Inspiration verstehen wir außerdem im Hinblick auf künstlerische Kreativität eine plötzliche Eingebung oder eine erhellende Idee.

Wenn wir einatmen, strömt neue Energie in den Körper hinein. Die Kraft wird vom Organismus aufgenommen, Kreativität kann entstehen.

Dazu ein kleines Experiment: Atmen Sie einmal ein. Und dann atmen Sie wieder aus. Vielleicht schließen Sie die Augen dabei. Sind die Augen unruhig? Dann legen Sie die Handflächen auf die Augen. Gönnen Sie sich diese Ruhe: einatmen und ausatmen - mehr ist es nicht.

Wenn wir unseres Atems bewusst werden, stellt sich wie von selbst Ruhe ein. In diesem Zustand der Klarheit kann kreative Inspiration stattfinden. Beobachten Sie die Energie: Der Atem kommt und geht ganz automatisch. Die Luft strömt ein und die Luft strömt wieder aus.

Unser Atem begleitet uns das ganze Leben. Damit beginnt und endet das Leben, vom ersten Einatmen des Neugeborenen bis zum letzten Ausatmen des Sterbenden.

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„WIE DAS STERBEN IN ZEITEN VON CORONA ZUM MEDIENTHEMA WIRD.“

Seit nahezu sechs Monaten beschäftigt uns alle ein Thema am allermeisten: Corona, oder COVID-19. Die aktuelle Situation, die Aussichten und der Umgang mit den sich einstellenden Umständen. Und: das sonst so gern verdrängte Thema Sterben. Auch in den Medien ist dies das vorherrschende Programm. Im Netz, im Radio und im Fernsehen.

Interessant ist die ZDF-Sendung „Aspekte on tour“ vom 14. August 2020 mit dem Thema „Endlich - ein neuer Umgang mit dem Sterben“. Oder auch mit dem Titel „Sterben in Zeiten von Corona“. Noch zu sehen in der ZDF-Mediathek.

„Die Begrenzung des Lebens, also der Tod, gehört zum Leben dazu. Das rückt in den jetzigen Zeiten wieder in unser Bewusstsein.“ In dieser „Aspekte on Tour“-Sendung wird darüber gesprochen: über den Tod, den Weg dorthin und die Trauer der Angehörigen. In heutigen Zeiten. Das meint eben nicht nur in den letzten sechs Monaten, sondern in unserer heutigen Zeit allgemein. In der das Sterben durch den Einsatz hochmoderner Medizin mitunter lange dauern kann.

Zu Wort kommen der Palliativmediziner Matthias Gockel, Künstler wie die Geigerin Anne-Sophie Mutter und der Theaterregisseur Claus Peymann, die Initiatorinnen des Potcasts „endlich“ und andere.

Ein guter ZDF-Beitrag, der nicht erschreckt, sondern anregt, das Sterben und den Tod wieder mehr ins Leben zu holen. Ganz unabhängig von Corona.

Der Beitrag ist zu finden in der ZDF-Mediathek unter www.zdf.de/sendung-verpasst.

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WAS MACHT DIE PANDEMIE MIT UNS?

Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sind extrem vielseitig. Es gibt unterschiedliche Betrachtungsweisen und jeden Tag neue Nachrichten sowie Einschätzungen der Experten. Für jeden Einzelnen von uns kommt die ganz eigene, persönliche Situation hinzu, unter deren Einfluss wir auf die aktuellen Ereignisse blicken.

Dass in unserer auf wirtschaftlichen Gewinn ausgerichteten Gesellschaft nun Werte wie Gesundheit, Solidarität und der Schutz von alten und vorerkrankten Menschen an oberster Stelle stehen, mag für manchen überraschend sein. So sehr man sich über diesen Sinneswandel freuen möchte, so unvermeidbar ist jedoch der Blick auf das System, das infolge eines anhaltenden Shutdowns nicht mehr funktionieren wird. Eine zu erwartende Rezession wird Arbeitslosigkeit, Unsicherheit, schlimmstenfalls auch Armut und Krankheit mit sich bringen. Nun gilt es abzuwägen, welches das geringste Übel ist.

Sich in diesem Zusammenhang über die Delfine im Hafen von Venedig zu freuen oder über die sinkenden Emissionswerte, erscheint fragwürdig und geradezu pietätlos. Ist es angesichts steigender Sterbefälle oder bedrohter Existenzen nun wirklich angebracht, sich gedanklich in eine himmelblaue, schadstofffreie Welt zu flüchten? Wer in dieser Krise nicht zuerst das Bedrohliche sähe, der nähme weder die Krise noch das Leben der Menschen ernst.

Nähe durch Abstand - und was jetzt Hoffnung macht

Es scheint paradox, aber trotz Kontaktverbot, Ausgangssperren und Sicherheitsabstand kommen sich die Menschen gerade jetzt einander näher. Das Gefühl innerer Verbundenheit ist groß, der Zusammenhalt in der Gesellschaft stark und die Solidarität ist gelebte Realität. Es zeigt sich, dass der Abstand, den wir alle halten müssen, lediglich eine physische Distanz ist. Miteinander reden, sich über Ängste und Sorgen austauschen, einander zuwinken, sich anlächeln - all das begegnet uns jeden Tag und ist Ausdruck wahrer Menschlichkeit. Die Pandemie zeigt uns auf eindrucksvolle Art und Weise, dass wir alle zur gleichen Spezies gehören. Wir alle - alle Menschen auf dieser Welt - sind verletzlich. Diese Erkenntnisse sollte unserem Zusammenhalt stärken, auch über die Pandemie hinaus.

(Foto: AdobeStock# #334466328 von Sergey)

DAS DORF DER UNSTERBLICHKEIT

Die Inselgruppe Okinawa liegt im Ostchinesischen Meer zwischen Taiwan und dem Festland Japans. Die Inseln bezaubern durch ihre paradiesisch anmutenden Traumstrände, das tropische Klimaund ein sehr entspanntes Lebensgefühl. Hier liegt Ogimi - ein ganz besonderes Dorf mit einem hohen Bekanntheitsgrad. Denn unter den Einwohnern sind ungewöhnlich viele Menschen über 90 und sogar über 100 Jahre alt. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern liegt bei über 85 Jahren und Frauen werden durchschnittlich 90 Jahre alt. Das Japanische Ogimi wird daher „Das Dorf der Unsterblichkeit“ genannt.

{Mit 70 bist du ein Kind, mit 80 ein Jugendlicher, und mit 90, wenn dich deine Ahnen in den Himmel rufen, bitte sie zu warten, bis du 100 bist.“ So lautet ein geflügeltes Wort in Ogimi.

Was ist das Geheimnis der Langlebigkeit?

Wissenschaftler vermuten, dass vor allen Dingen die spezielle Ernährung der Einwohner ein langes Leben begründet. Traditionell kommen hier sehr viel Obst und Gemüse sowie Algen auf den Tisch. Fettarmes Fleisch, Reis und Seefisch ergänzen die Mahlzeiten. Besonders die Zitrusfrucht Shikuwasa ist in dieser Region beliebt. Sie ist reich an Flavonoiden. Die Menschen leben nach dem {HaraHachiBu“-Prinzip, das bedeutet sie essen immer nur so viel, bis sie zu 80 Prozent gesättigt sind.

Aber neben der Ernährung spielen auch das Gesellige Dorfleben und viel Bewegung eine Rolle, 70- bis 90-jährige treffen sich regelmäßig auf dem Sportplatz zum Gateball - eine Art Krocket - und haben viel Spaß dabei. Der Kampfsport Karate wurde ebenfalls auf der Inselgruppe Okinawa erfunden. Die Dorfverwaltung unterstützt die alte Bevölkerung und organisiert das gesellschaftliche Leben mitvielen Veranstaltungen.

So bleiben die Menschen bis ins hohe Alter aktiv und leben in einem engen sozialen Zusammenhalt mit starker gegenseitiger Unterstützung.

Übringens: Den 97. Geburtstag feiern die Einwohner traditionell mit einer großen Party!

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ERSTE HILFE FÜR DIE SEELE

Wenn die Not besonders groß ist, die Hoffnung erlischt und Menschen emotionale Grenzerfahrungen z.B. nach einem plötzlichen Unfalltod eines nahen Angehörigen machen, ist die Notfallseelsorge zur Stelle. Ganz einfach so, nach Bedarf.

Die Notfallseelsorge in Deutschland ist ein gut funktionierendes, flächendeckendes System, das Menschen in Notsituationen unkompliziert professionelle Hilfe anbietet. Ausgebildete Seelsorger sind in der Regel Pfarrerinnen und Pfarrer der christlichen Kirchen, aber auch besonders ausgebildete ehrenamtliche Mitarbeiter. Sie sind über die örtliche Polizei und den Rettungsdienst erreichbar und werden oft von den jeweiligen Dienststellen hinzugerufen. So stehen sie parat, wenn es gilt, die traurige Nachricht eines Unfalltodes an die Angehörigen zu übermitteln. Denn „wie“ eine solche Nachricht überbracht wird, ist ausschlaggebend für die gesamte kommende Trauerzeit und die Trauerverarbeitung.

Notfallseelsorger bringen Zeit mit, viel Zeit. Sie haben Geduld, ein hohes Maß an Empathie und vermitteln so den Angehörigen: „Sie sind nicht allein.“ Ziel ist es, einer seelischen Traumatisierungen vorzubeugen.

Die Seelsorger stehen solange vor Ort zur Verfügung, bis andere Unterstützung, zum Beispiel durch die Familie, eintrifft und die Betroffenen versorgt sind.

Die Notfallseelsorge arbeitet nach den Standards der anerkannten Krisenintervention (Leitlinien psychosoziale Notfallseelsorge Deutschland) und auf Basis des christlichen Verständnisses von Seelsorge.

Erste Hilfe für die Seele - eine gute Sache!

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STILL ERLEUCHTET JEDES HAUS

Weihnachten ist das Fest der Liebe und des Friedens. In diesen Tagen wünschen wir uns eine besinnliche Zeit im Kreise unserer Familie und Freunde. Zur Heiligen Nacht möchten wir innehalten und ruhig sein. Einfach einmal still stehen und schauen.

Bereits im Jahre 1864 erschien das Gedicht „Weihnachten“ von Joseph von Eichendorff. Die zauberhafte Stimmung und die Sehnsucht nach Frieden in einer Zeit, in der Wunder möglich erscheinen, sind bis zum heutigen Tage nachfühlbar. Wir wünschen Ihnen eine friedvolle, wunderbare Weihnachtszeit!

Markt und Straßen Steh'n verlassen,

Still erleuchtet jedes Haus,

Sinnend geh' ich durch die Gassen,

Alles sieht so festlich aus.

 

An den Fenstern haben Frauen

Buntes Spielzeug fromm geschmückt,

Tausend Kindlein steh’n und schauen,

Sind so wunderstill beglückt.

 

Und ich wandre aus den Mauern

Bis hinaus ins freie Feld,

Hehres Glänzen, heil’ges Schauern!

Wie so weit und still die Welt!

 

Sterne hoch die Kreise schlingen,

aus des Schnees Einsamkeit

Steigt’s wie wunderbares Singen –

O du gnadenreiche Zeit!

 

(Joseph von Eichendorff)

 

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ANDERE LÄNDER, ANDERE SITTEN

„Gut sterben“ heißt ein Programm eines Heilzentrums in Seoul, Südkorea. Das Skurrile: Es geht nicht darum, Palliativ-Patienten die Angst vor dem Unausweichlichen zu nehmen, sondern darum, gesund und munter einen neuen Blick auf das Leben zu bekommen. Menschen aller Altersstufen sind angesprochen, sich mit der Situation „Sterben“ bekannt zu machen. Das Ziel: einen neuen, positiven Blick auf das Leben zu entdecken.

Neben dem Schreiben eines Testaments, dem Nähen eines Totenhemdes und dem Erstellen eines Trauerbildes ist auch ein 10-minütiges Probeliegen in einem geschlossenen Sarg Inhalt des Kurses.

Mehr als 25.000 Menschen sollen seit der Eröffnung im Jahre 2012 an dieser Veranstaltung teilgenommen haben. Positive Resonanz gibt es wohl von Jung und Alt.

Veranstaltet werden diese Seminare auch von Mönchen und Bestattungsinstituten. Hierzulande kann man auf YouTube* mal einen Blick riskieren auf: andere Länder, andere Sitten.

*Video unter der Überschrift: Sterben für ein besseres Leben in Südkorea.

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EGO ODER ZUGEHÖRIG?

Selbstverwirklichung, Selbstdarstellung, Selbstoptimierung - in unserer heutigen Gesellschaft sind diese Themen allgegenwärtig. Es wimmelt von Ratgeberbüchern, die uns erklären, wie wir unsere Persönlichkeit bestmöglich entfalten. Es scheint um das maximal erreichbare Glück zu geben und darum, dem Leben das Sahnehäubchen aufzusetzen. Dieser Trend findet sich in den sozialen Medien wieder und gipfelt dort in geradezu narzisstisch anmutenden Selbstdarstellungen. Auf Instagram, Facebook, Snapchat oder bei WhattsApp - überall zeigen die Menschen, was für ein erfülltes, glückliches Leben sie führen und wie spektakulär ihre Erlebnisse sind.

Warum geht es so sehr um die Darstellung der eigenen Person und das Hervorheben der vermeintlichen Einzigartigkeit? Wenn jedes Individuum sich selbst so wichtig nimmt, wo bleibt dann der Blick für das Ganze?

Am Ende des Lebens hört die Abgrenzung auf. Denn irgendwann gehen wir zurück ins Universum, es wird Erde zu Erde, Asche zu Asche. Oder wir kehren zurück zu Gott, ins Himmelreich, in die Energie, in den Kreislauf des Lebens, je nachdem, woran wir glauben. Die Dualität wird aufgehoben, wir gehen „über“, werden eins. Man könnte sich fragen, ob es dann nicht ein Trugschluss ist, dass wir im Leben so viel Energie darauf verwenden, uns als Einzelwesen darzustellen.

Warum können wir uns nicht in erster Linie verbunden fühlen, anstatt uns abzugrenzen? Wir sind nur ein Teil des Ganzen. Uns unser Dasein hat Auswirkungen auf das Ganze. Ego oder zugehörig? Vielleicht wird uns das am Ende des Lebens klar.

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SPIELZEUG FÜR TRAUERNDE KINDER?

In Kooperation mit LEGO® hat der niederländische Trauerpädagoge Richard Hattink Bestattungsspielzeug für Kinder entwickelt. Die Idee dahinter: spielend mit den Themen Tod und Trauer umgehen.

Das Spielzeug kann nicht über LEGO® direkt bezogen werden. denn es ist ein therapeutisches Spielzeug, das einer „Spiel-Begleitung“ bedarf. Psychologen, Pädagogen und auch Bestatter beziehen es entweder über online über www.bestattungsspielzeug.com oder aber im Bestattungsmuseum des Wiener Zentralfriedhofs: www.shop.bestattungsmuseum.at

Eine kleine Kirche, Träger mit Sarg und auch ein Miniatur-Friedhofsareal mitsamt Spielzeug-Bagger lassen das Thema Bestattung weniger bedrohlich wirken. In Kitas und Grundschulen ist das Thema Tod oftmals eine pädagogische Lerneinheit, um Lebensalltag erfahrbar zu machen. Das Spielzeug kann den Kindern helfen, einen Ausdruck für ihre Gefühle zu finden und Abläufe besser zu verstehen. Situationen nachzuspielen, ist vor allem bei kleineren Kindern ein normales Verhalten und Verarbeitungsprozess, so auch bei den Themen Trauer und Tod.

Ob der Krematoriumsofen und der grimmig dreinschauende Mitarbeiter unbedingt mit von der Partie sein müssen, mag der zuständige Therapeut oder Pädagoge entscheiden.

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REISEFÜHRER FÜR VERSTORBENE

Der Dalai Lama in einem Interview: „Das Leben ist wie ein Wechsel. Wenn Ihre Kleider alt geworden sind, schmeißen Sie sie weg und nehmen neue, schöne Kleider. So ähnlich ist es mit dem alten Körper, der nicht mehr richtig funktioniert. Man wechselt hinüber zu einem neuen Körper. Einem Körper mit mehr Energie und Frische.“

Im tibetischen Buddhismus geht man davon aus, dass der Geist nach dem Tod weiterexistiert. Er erfährt lediglich eine Wandlung und wird in einem anderen Körper wiedergeboren. „Bardo“ wir der Zeitraum zwischen dem Monat des Todes und der Wiedergeburt genannt. In dieser Zeit geht das Bewusstsein auf eine Reise. Um diese Reise sicher zu geleiten, wird der Verstorbene aufgebahrt und ihm wird mehrere Tage lang aus dem „Bardo Thödol“, dem tibetischen Totenbuch, vorgelesen.

„Fürchte Dich nicht vor dem Licht, sondern lasse Dich voller Vertrauen und Hingabe darauf ein.“

Das tibetische Totenbuch kann wie ein Reiseführer für Verstorbene verstanden werden. Die Texte werden dem Gelehrten Padmasambhava zugeschrieben, der im 8. Jahrhundert n.Chr. den Buddhismus in Tibet etabliert haben soll. Dem Verstorbenen werden konkrete Anweisungen gegeben, wie er sich zu verhalten hat. So kann er ohne Angst und voller Zuversicht in die nächsten Ebenen weiterreisen.

Buddhisten glauben daran, dass es im Top einen Augenblick der Klarheit gibt, eine Begegnung mit uns selbst. Diesen Moment zu erkennen, ist von großer Bedeutung. So kann es bestenfalls zur Erleuchtung kommen, zumindest aber können günstige Bedingungen für die nächste Existenz geschaffen werden. Denn bestimmte Prägungen und psychische Grundmuster werden gespeichert und bei der Verbindung mit einem neuen Körper wieder aktiviert.

Der Dalai Lama betont, dass es wichtig ist, den Tod nicht zu verdrängen, sondern sich mit ihm auseinanderzusetzen:„Die Realität des Todes ist in allen buddhistischen Gesellschaften Ansporn zu tugendhaftem Handeln. Über den Tod zu kontemplieren, gilt als etwas, das von Furcht befreit.“

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FRIEDHOF 2030

Eine Initiative des Kuratorium Deutsche Bestattungskultur und des Bundesverbandes Deutscher Bestatter e.V.

Ihre Meinung ist gefragt:

Die Initiative Friedhof 2030 beschäftigt sich mit der kulturellen Entwicklung des Trauerortes „Friedhof“. Die Erhaltung kultureller Werte, der Schutz historischer Bestände und die sich ändernden Bedürfnisse der Gesellschaft heute stehen im Mittelpunkt.

Die Initiatoren von Friedhof 2030 fordern von Friedhofsverwaltungen, Städten und Kommunen und auch Kirchen ein wesentlich kreatives und engagiertes Vorgehen als in der Vergangenheit.

Ein „Weiter so“ wird das schon viel diskutierte Sterben der Friedhöfe nicht aufhalten können.

Aber diesmal ist auch die Meinung der Bürger gefragt, denn die Hinterbliebenen und Nutzer von Friedhöfen gestalten sie wesentlich mit: die deutsche Bestattungskultur. Auf der Website von Friedhof 2030 wird Ihre Meinung explizit erfragt. Und es gibt sehr viele Informationen über kreative Ideen, Friedhöfe am Puls der Zeit zu gestalten.

Praxisbeispiele, Vorträge und auch eine Initiative, die deutsche Friedhofskultur in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufzunehmen, finden sich auf der Website. Obwohl die Bestattungskultur und die Gestaltung der Friedhöfe gerade bei uns in Deutschland vielfältig sind und es besondere regionale Ausprägungen zwischen Nord und Süd und Ost und West gibt, wird es dennoch Zeit, die Zukunft zu planen.

Damit Friedhöfe nicht aussterben und die Geschichten der Menschen und der Gemeinden mit ins Grab nehmen.

Ein Blick auf die Website der Initiative Friedhof 2030 lohnt sich! www.friedhof2030.de

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ERFAHRUNG - DIE GROSSE UNBEKANNTE

„Meiner Erfahrung nach...“ So beginnen manchmal ältere Menschen, wenn sie aus ihrem Leben erzählen. Seien es die eigenen Eltern, Großeltern oder Bekannte - in jedem Falle lohnt sich nun gutes zuhören. Denn von den Älteren kann man so einiges lernen. Mit ihrer Lebenserfahrung können sie den Jüngeren wertvolle Hinweise und Denkanstöße geben.

Junge Leute wissen mit dem Wort „Erfahrung“ oftmals noch gar nichts anzufangen. Was soll das den sein? Hört sich irgendwie an wie „Schnee von gestern“. Die Erfahrung bleibt genau so lange die große Unbekannte, wie es im eigenen Leben noch wenig davon gibt.

Die Lebenserfahrung ist per Definition die Summe aller Erlebnisse und der daraus gezogenen Erkenntnisse. Im humanistischen Denkweisen betrachtet man das Leben als ein allmählichen inneren Wandlungsprozess. Durch das Sammeln von Erfahrungen entwickelt sich der Mensch von einem Zustand des Nichtwissens hin zu einem Zustand der Aufklärung und Weisheit. Jedes Erlebnis kann dabei zu einer lehrreichen Lektion werden. Je nachdem, was wir auf unserem Lebensweg erfahren, gewinnen wir individuelle Erkenntnisse. So sind wir zu demjenigen geworden, der wir sind.

Wir kommen nicht umhin, unsere Erfahrungen selbst zu sammeln und das Leben tatsächlich „am eigenen Leib zu erfahren“. Dafür offen zu sein und sich nicht zu verschließen, ist wichtig für die eigene Entwicklung. Man kann sich schon denken, dass der Erfahrungsschatz zuhause auf dem Sofa mit einer Tüte Gummibärchen nicht gerade größer wird.

Deswegen ist es gut, sich selbst zu fordern und sich auch außergewöhnlichen Umständen auszusetzen. Etwas Neues auszuprobieren, was man noch nie zuvor gemacht hat, an einen noch unbekannten Ort zu reisen, intensiv mit allen Sinnen die Natur oder Musik wahrzunehmen, all das sind Erlebnisse, die unseren Erfahrungsschatz übergehen.

Es ist ein Schatz, wertvoller als alles Vermögen oder Besitztümer, die wir ansammeln könnten. Denn wer auf die Jahre seines wirklich gelebten Lebens zurückblicken kann, der kann jederzeit auf einen inneren Reichtum zurückgreifen, der Stärke und Mut verleiht.

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EIN FEST ZU EHREN! MUSEUM FÜR SEPULKRALKULTUR KASSEL

Tagelang wird gefeiert, gesungen und getanzt. Trauerfeiern im afrikanischen Ghana sind bunt, fröhlich und lautstark. Die Angehörigen, und oft das ganze Dorf, feiern den Toten und das, was ihn ausmachte.

Und das ist sichtbar: Die Ausstattung der Trauerfeier ist oft sehr opulent, es wird an nichts gespart. Nirgendwo sonst sieht man so ungewöhnliche Särge wie in Ghana. Sie drücken aus, was der Verstorbene liebte, was er tat oder wofür er schwärmte. So sind Särge in Form eines Fisches, eines Hobels oder eines Flugzeuges keine Seltenheit.

Je liebevoller, detailreicher und großzügiger die Ausstattung der Feier, desto größer das Ansehen der Familie in der Gemeinde und - wichtig - im Ahnenreich. Die geliebten Verstorbenen sollen eben in diesem gut ankommen, und eine positive Verbindung zwischen den Lebenden und den Ahnengeistern schaffen und für gute Stimmung sorgen. So fallen die Lebenden nicht in Ungnade.

Diesen Totenkult gab es nicht immer im eher christlich geprägten Ghana. Erst mitte des 20. Jahrhunderts beginnt er sich zu etablieren - Bestattungskultur im Wandel, auch in Afrika.

All dies kann man sich anschauen im Museum für Sepulkralkultur in Kassel. Die Ausstellung „Mit dem Linienbus ins Jenseits.“ INTERVENTION, Matin Wenzel. „SÄRGE UND URNEN“ ist vom 10. August bis 13. Oktober 2019 zu sehen. Ein Bericht des ZDF heute journal vom 12. August 2019 dazu findet sich in der Mediathek des ZDF.

Weiter Informationen unter: www.sepulkralmuseum.de

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WERDEN WIR UNSTERBLICH?

Israelische Forscher haben mit einem 3-D-Drucker ein kleines Herz hergestellt. Was klingt wie eine Nachricht aus der Zukunft, ist tatsächlich bereits Gegenwart und Realität.

Wie das geht? Aus menschlichem Gewebe entnommene Fettzellen werden zunächst zu Stammzellen umprogrammiert. Aus diesen Stammzellen lassen sich dann Herzzellen und Zellen der Blutgefäße produzieren. Die Kartuschen des Druckers beinhalten Stützsubstanzen, die ebenfalls vom Patienten stammen. Im Anschluss wird einem 3-D-Druckverfahren das Herz hergestellt.

Die neuste Nachricht folgte kurz darauf von Forschern aus Pennsylvania, USA. Sie haben eine funktionierende Herzklappe und eine Herzkammer mit einem 3-D-Drucker produziert. Die Herzkammer zieht sich regelmäßig zusammen. Das Herz könnte also schlagen.

Ein technisches Problem

Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Tod lediglich ein „technisches Problem“, das gelöst werden will. Menschen sterben aufgrund von technischen Störungen. Blutlaufbahnen werden durch Fettablagerungen verstopft, Keime vermehren sich, Krebszellen breiten sich aus oder das Herz hört auf zu schlagen. Die Medizin kämpft dagegen an, will Krankheiten besiegen und unser „Verfallsdatum“ verlängern. Unzählige Medikamente, Therapien und Heilungsmöglichkeiten wurden bereits erfolgreich entwickelt.

Im 20. Jahrhundert verdoppelte sich die durchschnittliche Lebenserwartung nahezu von 40 auf 70 Jahre. Wenn die Entwicklung so weitergeht, könnte gegen Ende des 21. Jahrhunderts ein durchschnittliches Lebensalter von 150 Jahren ganz normal sein.

Im Silicon Valley forscht die California Life Company (ein Tochterunternehmen von Google) nach eigenen Aussagen an der Überwindung des Todes. „Wir versuchen nicht, ein paar Meter gutzumachen. Wir versuchen, das Spiel zu gewinnen“ heißt es dort. Einige Experten glauben, die Menschheit werde im Jahre 2200 den Tod überwinden. Dann könnte man alle 10 Jahre in eine Klinik gehen und eine Art Generalüberholung durchführen lassen. Organe oder Gelenke würden ausgetauscht, Krankheiten geheilt, nachlassendes Gewebe wieder aufgebaut.

Es stellt sich die Frage, ob die Menschheit wirklich eines Tages „dem Tod ein Schnippchen schlagen“ kann.

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WENN DIE GIESSKANNE SCHWERER UND SCHWERER WIRD.

Das kennt wohl jeder: Die Sonne lacht, Regen ist weit und breit nicht in Sicht. Leider auch der nächste Wasserhahn auf dem Friedhof. Geschweige denn ein Wassersystem, was den kleinen „angelegten Garten“ versorgen würde. Besonders älteren Personen fällt es schwer, das schön gestaltete Erdgrab ausreichend zu bewässern. Zu schwer sind die Gießkannen, zu weit ist der Weg bis zum nächsten Wasserhahn.

Ein paar Tipps und Do-it-yourself-Systeme aber können zumindest den täglichen Gang auf den Friedhof bei 30 Grad plus entlasten:

Bewässerung durch einfache PET-Wasserflaschen: Stecken Sie mehrere Flaschen (je größer, desto länger die Wirkung) kopfüber in das Beet. Der Deckel sollte aufgeschraubt bleiben und mit Löchern versehen werden. So kann das Wasser dosiert in der Erde versickern. Von Zeit zu Zeit muss der Deckel evtl. gereinigt werden. Etwas Kies in das Loch, in das die Flasche gesteckt werden soll, hilft, damit der Deckel nicht verstopft. Im Fachhandel gibt es auch extra Verschlüsse, die auf handelsübliche PET-Flaschen aufgeschraubt werden können.

Tontöpfe als Wasserspender: Ebenso unkompliziert und dazu gut aussehend ist die Bewässerung mit Tontöpfen, die schräg in die Erde gesetzt werden. Das Bodenloch des Topfes mit einer Tonscherbe bedecken, so dass nur an wenigen Stellen das Wasser durchsickern kann. Die Töpfe randvoll gießen.

Wasserspender mit Saugschlauch: Im Gartenhandel erhältlich sind Ton- und Keramikkegel, die mit einem dünnen Schlauch verbunden sind und bei Austrocknung des Kegels automatisch Wasser aus einem Gefäß ziehen. Diese Gefäß kann ein gefüllter Eimer sein, die z.B. hinter dem Grabstein oder unter einem höheren Busch versteckt stehen kann.

Wasserspeichermatten oder Wasserspeicherviliese: Sie werden am besten direkt vor dem Einpflanzen der vor allem einjährigen Pflanzen wie z.B. Tagetes unterhalb der Wurzeln im Beet verteilt. Aber auch im Nachhinein kann an freien Stellen die Erde etwas angehoben und ein Vliesstück daruntergelegt werden. Beim Gießen saugt sich das Vlies automatisch voll und gibt die Feuchtigkeit wieder ab. Ein zu dicht gelegtes Vlies kann allerdings bei Regen einen Feuchtigkeitsstau erzeugen.

Last,but not least: Achten Sie auf Pflanzen, die auch Trockenheit gut überstehen! Ihre Friedhofsgärtnerei berät Sie gerne.

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WIE IST DAS EIGENTLICH, WENN MAN TOT IST?

Eine Frage von einem Kind. Und wie so oft, wenn Kinder fragen, ist dies nicht nur unverblümt und entwaffnend offen, sondern trifft in aller Einfachheit sogar den Kern vieler tiefsinniger Gedanken von Erwachsenen.

Wir alle wissen und begreifen nicht, was der Tod ist. Wie er sich anfühlt, welche Gestalt er hat, welche Dimension. Folglich ist das eine vollkommen berechtigte Frage - wie ist das eigentlich, wenn man tot ist? Wir alle, die wir am Leben sind, wissen es nicht. Wir haben den Tod noch nicht erfahren, jedenfalls nicht bewusst oder in einer Form, derer wir uns erinnern könnten. Woher also sollten wir es wissen? Lediglich auf der imaginären Ebene können wir uns damit beschäftigen und versuchen, uns eine ungefähre Vorstellung von Unbegreiflichen zu machen.

Wenn wir zu Lebzeiten mit dem Tod konfrontiert werden, dann ist es zumeist, weil wir einen nahestehenden Menschen verloren haben. Statistisch gesehen, erlebt ein Mensch alle 13 Jahre einen Sterbefall in der Familie oder im nahen Umfeld. Das bedeutet, dass wir uns alle 13 Jahre intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen müssen. Der geliebte Mensch fehlt uns, wir vermissen ihn schmerzlich, wir bleiben ohne ihn in diesem Leben. Wir trauern und denken, nun wäre sie da, die Konfrontation mit dem Tod. Jedoch geht es beim Erleben eines Trauerfalls mehr um die Auseinandersetzung mit dem Verlust als um die mit dem Tod. Die Beschäftigung mit uns und der Frage „Was bedeutet das nun für mich?“ steht im Vordergrund.

Wie wäre es, wenn wir in Zeiten der Trauer versuchen würden, uns ein wenig mehr die Welt der Verstorbenen vorzustellen? Wie geht es dem verlorenen Menschen nun dort, wo auch immer er sein mag? Es besteht die Hoffnung, dass dort alles gut ist. Ohne körperlichen Schmerz, ohne Angst und ohne Leiden.

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„BUCKET LIST ODER: GAS GEBEN, BEVOR ES ZU SPÄT IST.“

Was wollen Sie eigentlich noch erreichen oder einfach nur erleben? Die „Bucket List“ ist in aller Munde, eine Art Wunsch- oder „to-do“ -Liste für den Rest der verbleibenden Zeit - ab jetzt!

An Traumorte reisen, eine Fremdsprache lernen, an einer Demo teilnehmen und verhaftet werden, im Netz neue Bekanntschaften schließen, nackt baden, einen Flugschein machen, ein Abenteuer erleben, weniger arbeiten und den Garten nach Yin-Yang umgestalten und genießen? Die Antwort auf die Frage dürfte vielfältig und sehr persönlich sein. Was für den einen ein Abenteuer ist, ist für den anderen Alltag.

Der Begriff „Bucket List“ kommt aus Amerika und geht auf die Redewendung (frei übersetzt) „kick the bucket“ - den Löffel abgeben zurück. Es geht also um Dinge, die man tun sollte, bevor man den Löffel abgibt. Eigentlich ist das nichts Neues, doch fängt das „Bevor“ heute eher an - und das ist gut!

Für die „1000 Plätze, die man sehen muss, bevor man stirbt“ benötigt man sicher mehr als ein paar Monate und warum überhaupt erst gegen Ende mit den Abarbeiten der „to-do“-Liste anfangen? Dieser Einstellung folgt auch Nelly Furtado in ihrem Song „Bucket List“. Der Film „Thr Bucket List“ mit Morgan Freeman und Jack Nicholson aus dem Jahr 2007 ist dramatisch, amüsant und sicher überzogen und trifft doch den Punkt: Machen, so lange man kann!

Also, bevor Sie den Löffel abgeben - und besser lang, bevor Sie den Löffel abgeben:

Leben Sie!

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ES REGNET SCHON WIEDER

Kenn Sie Menschen, die ständig über das Wetter meckern? Solche, bei denen das Glas ausnahmlos halb leer ist und die es nach eigener Aussage im Leben einfach schwerer haben als andere?

Warum manche Leute sich fortwährend beschweren, während andere fröhlich und zufrieden sind, wurde bereits umfassend wissenschaftlich untersucht. Als Ergebnis dieser Untersuchungen bezeichneten die Forscher die Zufriedenheit als „kognitives Wohlbefinden“. Kognitiv bedeutet: das Wahrnehmen, Denken und Erkennen betreffend. Das heißt, alle unsere Gedanken und Einstellungen - vor allem die Bewertung unserer Erlebnisse - fließen mit ein, wenn das Gefühl von Zufriedenheit oder Unzufriedenheit entsteht.

Ob jemand zufrieden ist, ist demzufolge weniger abhängig von Lebenssituationen, Herkunft, Alter oder Einkommen. Es ist vielmehr die Frage der persönlichen Einstellung und der Bewertung des eigenen Lebens. Wie das Wort schon sagt, bedeutet es, „in Frieden“ zu sein. Dieser gefühlte innere Frieden ist beständiger und nachhaltiger als das Glück, was für viele Menschen das vermeintlich größere Ziel zu sein scheint. Das Glück bezeichnen die Wissenschaftler jedoch lediglich als einen vorübergehenden und rauschhaften Zustand.

„Ein angenehmes und heiteres Leben kommt nie von äußeren Dingen, sondern der Mensch bringt aus seinem Inneren, wie aus einer Quelle, Zufriedenheit in sein Leben“(Plutarch)

Soll es morgen wieder Regnen? Das ist gut für die Natur!

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„WOHER WEISS DER TOD DENN, WO ER HINKOMMEN SOLL?“

Kinder sind von Natur aus neugierig und interessiert. Dem Thema Tod begegnen sie oft bereits im Kindergartenalter, z.B. wenn die Oma oder der Opa des Kindergartenfreundes stirbt.

„Sterben tun doch nur andere, oder?“ Das ist die naive Vorstellung, die erst erschreckend weicht, wenn die eigenen Großeltern oder andere, dem Kind nahestehende und geliebte Menschen, versterben.

Vielleicht ist es da besser, gar nicht erst auf die Schrecksituation zu warten. Das Thema Tod ist facettenreich: der tote Käfer auf dem Balkon, die tote Maus im Garten oder der verstorbene nette Nachbar von nebenan. Die Kinderfragen sind oft skurril und beschäftigen sich vielmals mit ganz profanen Dingen: „Wer mäht denn jetzt den Rasen von Herr Suder?“

Diese umfangreiche Art ist der beste Moment, sich mit dem Thema Vergänglichkeit zu widmen. Im Gespräch, beim Vorlesen eines Kinderbuches oder beim Besuch eines Theaterstücks.

„Ente, Tod und Tulpe“ von Wolf Erlbruch zum Beispiel wird gerade von einer Dortmunder Theatergruppe auf die Bühne gebracht - im Familientheater sonntags um 11 Uhr.

Kinder ernst nehmen und teilhaben lassen. Das sind die Beweggründe für gute Trauerliteratur und Trauertheater für Kinder.

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DENKANSTOSS-DAS RÄTSEL UM DIE SEELE

Was ist die Seele?

Man sagt, die Augen seien der Spiegel der Seele, wir sprechen von einer „guten Seele“, wenn wir einen lieben Menschen beschreiben, sind „ein Herz und eine Seele“, wenn wir uns gut verstehen, fühlen uns seelenverwandt oder sind beseelt. Wir können „die Seele baumeln lassen“, finden unseren „Seelenverwandten“ oder haben „unsere Seele verkauft“. Und obwohl wir den Begriff so selbstverständlich verwenden, wurde wissenschaftlich nie bewiesen, ob es die Seele überhaupt gibt oder was genau damit gemeint ist.

Jedoch hat der Glaube daran, dass wir tief in unserem Inneren eine unsterbliche Essenz haben, die Menschen über die Jahrhunderte hinweg geprägt. In allen fünf Weltreligionen geht man davon aus, dass die Seele nach dem Tod vom Körper trennt, weiter existiert oder in einer anderen Gestalt wiedergeboren wird. Daher gibt es den althergebrachten Brauch, das Fenster zu öffnen, wenn ein Mensch verstorben ist, damit die Seele hinausfliegen kann.

Menschen, die eine sogenannte Nahtoderfahrung hatten, berichten übereinstimmend von ihrem Eindruck, über dem physischen Körper geschwebt und die Ereignisse von oben betrachtet zu haben. Danach, so sagen sie, fühlten sie sich hineingezogen in einen Tunnel, an dessen Ende ein helles Licht leuchtete. Wissenschaftler erforschen heutzutage die Zusammenhänge zwischen physikalischen Gesetzmäßigkeiten und der Existenz eines unsterblichen Bewusstseins, das als Seele bezeichnet werden könnte.

Genauso wie Materie, Energie, Raum und Zeit könnte es zu den Grundelementen der Welt gehören. Es geht nach wie vor um die Frage, „was die Welt im Innersten zusammenhält“, und das Rätsel um die Seele ist noch lange nicht gelöst.

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BESTATTUNGSHÄUSER MITTENDRIN IM LEBEN

Zwischen Kiosk und Friseur

Oft findet man sie in ganz normalen Wohnstraßen, zwischen einem Kiosk und einem Friseur und neben einer Physiopraxis: die Bestattungshäuser oder Bestattungsinstitute und auch nur den Bestatter.

Manchmal laden die Schaufenster sogar zum Verweilen ein, denn sie sind immer öfter schön gestaltet und im besten Fall halten sie auch noch interessante Informationen bereit. Spätestens nach der ersten Verwunderung schauen wir es uns an - das Bestatter-Schaufenster.

Und durch das Schaufenster sehen wir: Die Räumlichkeiten eines Bestatters haben nicht mehr eine düstere Totengräberstimmung alter Zeiten auf Lager. Sie sind hell und modern gestaltet und wir treffen eher sehr lebendige und freundliche Menschen, die gerne ein Gespräch mit uns führen.

Denn der Bestatter mag es auch gerne lebendig, ist er doch vor allem für die Hinterbliebenen der Ansprechpartner, Berater, Tröster und versierter Organisator für ein Thema, dem wir oft kopflos begegnen. Ein Allrounder der besonderen Art. Der Bestatter von nebenan ist erfahren und hoffentlich „up to date“, denn die Möglichkeiten einer Bestattung und damit der zu beobachtende Wandel der Bestattungskultur liegen auch in seiner Hand. Seine Beratung und sein Engagement sind ausschlaggebend für die Abschiede, die gefeiert werden - heute oft wieder viel bewusster als noch vor 10 Jahren, detailfreudiger, persönlicher und zum Erinnern schön!

Ein guter Gedanke für die, die einen Bestatter oder einen Berater, Tröster oder Abschieds-Organisator aufsuchen müssen oder wollen.

Mittendrin im Leben, zwischen Kiosk, Friseur und Physiopraxis.

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WARUM EIGENTLICH CARPE DIEM?

„Nutze den Tag“- so wird „carpe diem“ im Allgemeinen interpretiert.

Dabei bedeutet der Ausspruch des römischen Dichters Horaz wörtlich übersetzt „Pflücke den Tag“.

Und mit dieser Formulierung regt sich weniger Widerstand. Denn warum sollte man jeden Tag nutzen? Wofür? Und wer sagt uns, wann ein Tag genutzt ist, wer könnte das beurteilen? In unserer Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren ein Drang zur Optimierung verbreitet. Alles soll bestmöglich verlaufen. Das fängt bei guten Noten in der Schule an, geht weiter bei der Berufswahl, dann die perfekte Partnerwahl, eine erfolgreiche Karriere, traumhafte Urlaube, gesunde Babys, die zu hochbegabten Kindern heranwachsen, und dergleichen mehr. Hohe Erwartungen an ein erfülltes Leben entstehen erst mit einem gewissen Maß an Wohlstand.

Denn wären wir damit beschäftigt, unser Überleben zu sichern, dann wären Fragen nach der optimalen Berufs- oder Partnerwahl sicherlich zweitrangig. So weit, so gut. Für den Wohlstand in unserer Gesellschaft können wir sehr dankbar sein. Aber was ist das für eine seltsame Entwicklung, die uns auferlegt, aus den uns zu Verfügung stehenden Lebensjahren stets das Beste herausholen zu müssen?

Es ist ein Auf und Ab im Leben und manchmal läuft es auch nicht gut. Das zu akzeptieren, ist wichtig. Es gibt nicht nur gute Tage im Leben, sondern auch schlechte. Es gibt begabte Kinder und weniger begabte. Bei der Partnerwahl kann es auch mal danebengehen. Die Zeiten, in denen wir in jungen Jahren ein Beruf wählten und diesen das gesamte Leben lang ausübten, sind ebenfalls vorbei. Und es sollte uns erlaubt sein, Schwäche oder auch ein vermeintliches Scheitern einzugestehen.

„Pflücke den Tag“- das hat Horaz mit carpe diem gemeint. Er schrieb seine Ode „An Leukonoë“ im Jahre 23 v.Chr.. In seinem Gedicht appelliert er daran, die Gegebenheiten des eigenen Lebens zu akzeptieren, wie auch immer sie sein mögen. Horaz regt die Menschen dazu an, ihre Zeit leicht und genussvoll zu verbringen, in einem hedonistischen Sinne. Dabei geht es nicht um einen perfekt genutzten Tag, sonder vielmehr darum, Freunde im Leben zu haben. Egal, was kommen mag und wie viele Tage noch kommen mögen.

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AM ENDE AUCH FÜR DIE ZUKUNFT

Laut einer Umfrage der Aeternitas e.V. - Verbraucherinitiative Bestattungskultur vom März 2016 finden 54 Prozent der Bundesbürger ökologische Aspekte bei einer Bestattung wichtig. Ein guter Ansatz, wenn man über Nachhaltigkeit am Lebensende diskutieren möchte.

Nachhaltigkeit auf dem Friedhof?

Ein Sarg-Erdgrab benötigt im Schnitt 3,5 Quadratmeter Boden. Hinein kommt ein Holzsarg inklusive aller metallischen Verbindungen wie Wellennägel, Griffe und Schrauben, Leim, Farbe und Lacke und Kunstfasern der Innenausstattung. Die Friedhofssatzungen regeln vor allem die Umweltverträglichkeit in Bezug auf den Schutz des Grundwassers im Umkreis und selbstverständlich dürfen nur zerfallende Materialien genutzt werden. Dass dies schon allein für die Metallverbindung der Särge nicht zutreffend ist, ist den weiteren Anforderungen zuzuschreiben: Särge müssen schlichtweg halten. Für Urnen gelten die gleichen Bedingungen - Kunststoffmaterialien sind verboten.

Nachhaltigkeit unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Gesichtspunkte?

Leider Fehlanzeige - bis auf das wichtigste Thema „Grabmale aus Kinderarbeit“ das im jüngsten Bestattungsgesetz von 2014 geregelt ist und das Aufstellen von Grabmalen verbietet, die nachweislich mit Kinderarbeit produziert wurden. Der ökologische Unsinn des Imports von Grabsteinen aus aller Welt und von Billigsärgen aus Osteuropa wird nicht näher kommentiert. Eine Feuerbestattung kann nur mit hochmodernen Kremationsöfen und Energiekonzepten der Zukunft wie Solarstrom etc. annährend umweltschonend sein. Welches Krematorium ist wie aufgestellt?

Grün leben - grün sterben: Worauf kann man achten?

Wem das Thema Nachhaltigkeit am Herzen liegt, der kann auch in Sachen Bestattung einiges tun: Fragen Sie nach und lassen Sie sich belegen, ob das Holz des Sarges aus der Region kommt und von nachhaltig arbeitenden Forstbetrieben geliefert wird. Ist die Sargproduktion ökologisch, werden naturfreundliche Substanzen bei der Verarbeitung genutzt? Ist die Innenausstattung wie Decke und das Kissen aus Naturmaterialien? Gehört das beauftragte Krematorium zu den modernen zertifizierten Betrieben? Und, und, und.

Fragen Sie Uns!

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GEH RÜCKWÄRTS!

Neulich am Flughafen. Szenen ungeahnter Wichtigkeit spielen sich ab.

Menschen, die mit ernster Mine eiligen Schrittes von A nach B hetzen, ohne auch nur den Kopf zu heben. Der Blick richtet sich gebannt auf das Smartphone in ihren Händen. Niemand geht langsam, alle sind mit großer Geschwindigkeit unterwegs. Nicht nur die, die ihren Flug bekommen müssen, sonder auch die, die gerade erst gelandet sind. Weiter, immer weiter, schneller. Es scheint, als wäre das Gros der Menschheit in einer höchst bedeutsamen Mission unterwegs, als käme es auf jede Sekunde an, als wären alle in ihrem Tun unabkömmlich.

Neulich auf dem Friedhof. Langsam, sehr langsam geht die Trauergesellschaft hinter dem Sarg her. Auf diesem Weg entlang der beruhigend großen Bäume ist jeder Schritt bedeutsam, in liebevollen Gedenken an den Verstorbenen. Ruhig, ganz ruhig sind die Menschen. Die Vögel zwitschern vorsichtig, als wollten sie sagen, dass alles wieder gut wird, irgendwann. Wie absolut unpassend wäre es, schnell zu gehen, den Sarg zu überholen, um als erster am Grab zu sein. Die Atmosphäre ist voller Bewusstheit, im Einklang miteinander, mitfühlend und im gegenwärtigen Moment.

Was wir im Trauerfall ganz natürlich tun, sollte auch in unserem alltäglichen Leben des Öfteren Raum finden. Das Tempo herauszunehmen, innere Ruhe zu finden und sich des Seins bewusst zu werden, verschafft unserer Seele Raum und gibt uns Halt. Wenn wir jedoch versuchen, gegen die Zeit zu laufen, so ist das kräftezehrend. Denken wir an den guten Rat der Schildkröte Kassiopeia in dem Roman Momo. Als Momo in der Niemals-Gasse beinahe an dem starken Gegenwind des Zeit-Sogs scheiterte, erschien auf dem dem Panzer der Schildkröte der Hinweis ,,Geh rückwärts!'' Als sie es versuchte, war der Wind verschwunden, der Widerstand löste sich auf und sie konnte leichten Schrittes weitergehen. 

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